Nachhaltige Mobilität
Europäische Mobilitätswoche im Rhein-Kreis Neuss
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Integriertes Mobilitätskonzept für den Rhein-Kreis Neuss
Der Rhein-Kreis Neuss erstellt derzeit ein integriertes Mobilitätskonzept. Das Konzept folgt einem partizipativen Ansatz und wird gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen und Anreinerkommunen, den Fachakteuren und den Bürgerinnen und Bürgern im Kreisgebiet erstellt und über die Förderrichtlinie für vernetzte Mobilität und Mobilitätsmanagement (kurz FöRi-MM) gefördert.
Rhein-Kreis Neuss ist Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW
Bei der Urkundenübergabe: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (2. v. r.) mit NRW-Umwelt- und -Verkehrsminister Oliver Krischer (r.), José Luis Castrillo (Vorstand VRR) und Michael Zyweck (Leiter der Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr des Zukunftsnetzes Mobilität NRW)
Der Rhein-Kreis Neuss hat seine Beitrittsurkunde zum Zukunftsnetz Mobilität NRW erhalten. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nahm sie jetzt bei einer Hauptverwaltungsbeamtenkonferenz, die das landesweite Netzwerk in den Düsseldorfer Rheinterrassen ausrichtete, entgegen. Bei der Veranstaltung, an der auch NRW-Umwelt- und –Verkehrsminister Oliver Krischer teilnahm, wurde die Mobilitätswende aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Hans-Jürgen Petrauschke macht deutlich, dass der Rhein-Kreis Neuss hier bereits umfassend aktiv ist: „Um dies weiter zu intensivieren, ist der Austausch in Netzwerken wichtig. Mobilität ist ein wichtiger Standortfaktor, lebenswerte Orte brauchen durchgängige und übergreifende Mobilitätsketten, sichere Wege und eine verlässliche Anbindung der ländlichen Räume an die Ballungszentren.“
Bereits im Juni 2022 war der Rhein-Kreis Neuss daher dem Zukunftsnetz Mobilität NRW beigetreten. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei. Die Übergabe der Beitrittsurkunde fand nun im Rahmen der Konferenz in Düsseldorf statt.
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW ist ein landesweites, durch das NRW-Verkehrsministerium gegründetes Netzwerk für Gemeinden, Städte und Kreise. Als Unterstützungsnetzwerk berät und begleitet es Kommunen dabei, nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Diese Möglichkeit nutzt auch der Rhein-Kreis Neuss, der zugleich seine Expertise im interkommunalen Austausch einbringt. Ziel ist es, den Ausbau attraktiver Mobilitätsangebote für lebendige, sichere und gesunde Kommunen weiter voranzutreiben. Andere Bundesländer nutzen das Zukunftsnetz Mobilität NRW mittlerweile als Vorlage für eigene Konzepte für kommunales Mobilitätsmanagement. Gefördert wird die Arbeit des Zukunftsnetzes Mobilität NRW durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und die Unfallkasse NRW.
Neben der Qualifizierung und Vernetzung gehört es auch zur Arbeit des Zukunftsnetzes Mobilität NRW, Veränderungsprozesse in der kommunalen Verkehrsplanung hin zur Entwicklung neuer Mobilitätsangebote zu unterstützen. Drei regionale Koordinierungsstellen begleiten die Mitglieder vor Ort und sind jeweils bei den Verkehrsverbünden der Region angesiedelt, um das regionale Wissen und bestehende Netzwerke optimal zu nutzen. Im Raum Rhein-Ruhr ist das der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
Da der Verkehr nicht an Stadt- oder Kreisgrenzen endet, ist die kommunale Zusammenarbeit im Zukunftsnetz Mobilität NRW hilfreich, um attraktive und nachhaltige Mobilitätsangebote für die Menschen in der Region zu entwickeln. Ziel ist es, alle Verkehrsmittel miteinzubeziehen. Insgesamt sind bereits 305 Kommunen in NRW Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW, 60 Mitgliedskommunen davon in der Region Rhein-Ruhr.
STADTRADELN
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Mobilitätsmanagerin Samira Smentkowski machen auf die Aktion „Stadtradeln“ aufmerksam.
„Jeder geradelte Kilometer zählt“ lautet das Motto der Aktion „Stadtradeln“, an der sich der Rhein-Kreis Neuss mit seinen acht kreisangehörigen Kommunen erneut beteiligt. Sie findet in diesem Jahr vom 26. Mai bis 15. Juni statt. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke freut sich über die bereits vorliegenden Anmeldungen. „Die Begeisterung für das Radfahren bei uns vor Ort ist groß. Der Rhein-Kreis Neuss bietet als fahrradfreundlicher Kreis ein ausgeprägtes Radverkehrsnetz und die entsprechende Infrastruktur, das Fahrrad aktiv zu nutzen – nicht nur in der Freizeit, sondern zum Beispiel auch für den Weg zur Arbeit oder zur Schule“, betont er. „Die Aktion Stadtradeln hilft, das noch stärker ins Bewusstsein zu rücken.“
Im vergangenen Jahr legten die insgesamt 7525 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rhein-Kreis Neuss bei der Aktion „Stadtradeln“ insgesamt rund 1,4 Millionen Kilometer zurück. „Damit haben alle, die mitgemacht haben, nicht nur ein starkes Zeichen für nachhaltige und klimafreundliche Mobilität gesetzt, sondern auch etwas Gutes für ihre Gesundheit getan“, sagt Petrauschke. Er ist zuversichtlich, dass die Aktion angesichts der vielen motivierten Menschen im Rhein-Kreis auch in diesem Jahr wieder erfolgreich ist und freut sich auf den Start der Aktion.
Und so geht’s: Von Freitag, 26. Mai, bis Donnerstag, 15. Juni, haben alle Bürgerinnen und Bürger, die im Rhein-Kreis Neuss wohnen oder arbeiten, im Kreis eine Schule oder Hochschule besuchen oder Mitglied in einem der zahlreichen Vereine sind, die Möglichkeit, Rad-Kilometer zu sammeln. Wer mitmachen möchte, kann sich über die Internetseite www.stadtradeln.de/rhein-kreis-neuss anmelden. Es können Teams gebildet werden im Familien- und Freundeskreis, im Verein, beim Arbeitgeber, in der Kirchengemeinde oder in einer anderen Institution. Zudem ist eine Teilnahme in den offenen Teams des Kreises oder der Kommunen möglich. Zeitgleich findet auch der Wettbewerb „Schulradeln“ statt, bei der Lehrkräfte motiviert werden, ihre Schülerinnen und Schüler zu begeistern, als Schule, Klasse oder Arbeitsgemeinschaft, Rad-Kilometer zu sammeln.
Neben dem Spaß am Radfahren geht es beim Stadtradeln darum, das Fahrrad bewusst als umweltfreundliches Verkehrsmittel zu nutzen und Bürgerinnen und Bürger über die Kampagne hinaus für das Fahrradfahren zu begeistern. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. „Im vergangenen Jahr haben die Radelnden im Zuge der Aktion umgerechnet den Ausstoß von rund 213 Tonnen Kohlendioxid vermieden“, erklärt Samira Smentkowski, Mobilitätsmanagerin des Rhein-Kreises Neuss.
Die Umsetzung der Kampagne ist Teil eines Förderantrags, den der Rhein-Kreis Neuss durch seine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise gestellt hat. „Das Stadtradeln ist ein bedeutendes Puzzleteil in der anvisierten Mobilitätswende bei uns. Für das künftige Mobilitätsmanagement des Kreises bildet nachhaltige Mobilität und somit auch der Radverkehr einen großen Bereich ab“, sagt Samira Smentkowski.
Workshop zur Europäischen Mobilitätswoche
Zur Vorbereitung der Europäischen Mobilitätswoche hat der Rhein-Kreis Neuss mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW einen Workshop veranstaltet
Der Rhein Kreis Neuss nimmt erneut an der Europäischen Mobilitätswoche teil.
Vom 16. bis 22. September wird es im Rhein-Kreis Neuss zahlreiche Aktionen rund um das Thema „nachhaltige Mobilität“ geben. Dann nimmt der Rhein-Kreis Neuss wieder gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen an der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) teil. Zur Vorbereitung hat der Rhein-Kreis Neuss jetzt zusammen mit dem „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ einen Workshop mit den EMW-Koordinatorinnen und –Koordinatoren veranstaltet. Es wurden Ideen gesammelt, weiterentwickelt und in konkreten Ideen- und Projektsteckbriefen festgehalten. Jetzt geht es in die Organisations- und Umsetzungsplanung. Das konkrete Programm soll im Sommer vorgestellt werden.
Europäische Mobilitätswoche
Zum ersten Mal nehmen der Rhein-Kreis Neuss und seine sieben Städte Dormagen, Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch und Neuss sowie die Gemeinde Rommerskirchen kreisweit gemeinsam an der Europäischen Mobilitätswoche teil.
In der Zeit vom 16. Bis zum 22. September 2022 werden im Rhein-Kreis Neuss zahlreiche Aktionen rund um das Thema „nachhaltige Mobilität“ stattfinden.
Die Europäische Mobilitätswoche ist eine Kampagne der EU-Kommission, die in Deutschland durch das Umweltbundesamt koordiniert wird. Sie wirbt seit 2002 weltweit für nachhaltige Mobilität in Städten und Gemeinden und findet jedes Jahr vom 16. Bis 22. September in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten und vielen anderen Ländern weltweit statt. Ziel der Kampagne ist es, Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu zeigen, dass nachhaltige Mobilität die Lebensqualität für alle verbessert und es zahlreiche Möglichkeiten gibt, umwelt- und klimaschonend unterwegs zu sein. Nicht nur Kommunen, auch andere Akteure wie Universitäten, Schulen, Verbände, Unternehmen oder Kirchen, die sich in ihrem Umfeld für nachhaltige Mobilität engagieren, können sich an der Europäischen Mobilitätswoche beteiligen. Jedes Jahr steht die Europäische Mobilitätswoche unter einem neuen Motto, dass den Fokus auf einen bestimmten Aspekt nachhaltiger Mobilität lenkt. „Besser verbunden“ lautet das Motto der diesjährigen Europäischen Mobilitätswoche und steht nicht nur für die Verknüpfung von Orten oder Mobilitätsangeboten – es geht auch darum, Menschen besser miteinander zu verbinden. Das betrifft sowohl die Mobilität, als auch den Verkehr z.B. auf unseren Straßen. Durch das Prinzip „Mix and Move“ zum Beispiel können alle klimafreundlicher mobil sein. Ein wichtiger Baustein für eine bessere und nachhaltige Mobilität stellt der Umweltverbund dar. Dieser setzt sich aus dem öffentlichen Verkehr und dem Fuß- und Radverkehr zusammen.
Weitere Informationen rund um die Europäische Mobilitätswoche im Rhein-Kreis Neuss werden während des Aktionszeitraumes auf den Internetseiten und in den sozialen Netzwerken der beteiligten Kommunen veröffentlicht.
Pendlerportal für den Rhein-Kreis Neuss
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (r.) stellt das neue Pendlerportal zusammen mit (v.l.) Kreisplanungsamtsleiter Marcus Temburg, Kreisdirektor Dirk Brügge und Mobilitätsmanagerin Samira Smentkowski vor: Interessierte können sich auf dieser Plattform kostenlos Mitfahrerinnen und Mitfahrer suchen.
Der Rhein-Kreis Neuss tritt der AG Fahrgemeinschaften bei und richtet ein Pendlerportal zur Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten ein. Gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten Dormagen, Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch, Neuss und der Gemeinde Rommerskirchen wird so das nachhaltige Mobilitätsangebot im Kreis verstärkt. Interessierte können sich auf der neuen Internet-Plattform ab sofort kostenlos Mitfahrerinnen und Mitfahrer suchen.
„Das Portal spart Geld, schont die Umwelt, entlastet die Verkehrswege und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität. Jedes Auto weniger im täglichen Pendelverkehr hilft“, betonte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Vorstellung des Pendlerportals. Mehr als 60 Prozent der täglichen Wege von und zur Arbeitsstelle werden laut einer Statistik des Umweltbundesamtes mit dem Pkw zurückgelegt, wobei in den meisten Autos nur eine Person sitzt. Ziel ist, mit Fahrgemeinschaften zu zweit, dritt oder viert die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren und gleichzeitig die Spritkosten für die einzelne Person zu verringern.
Das Pendlerportal richtet sich an Berufs- und Freizeitpendler. Auf der kostenlosen Plattform werden sowohl regelmäßige Fahrten wie beispielsweise die zur Arbeit oder Universität als auch einmalige Fahrgemeinschaften wie etwa die Fahrt zum Konzert vermittelt. Im Kontext der umweltfreundlichen und multimodalen Mobilität soll das Pendlerportal den öffentlichen Personennahverkehr ergänzen. Deshalb wurden ÖPNV-Verbindungen in das Portal integriert: Sie zeigen Alternativen auf, falls sich keine Mitfahrgelegenheit auf der gesuchten Route findet.
Die AG Fahrgemeinschaften NRW ist ein Bündnis von mehr als 30 Landkreisen, Städten und Gemeinden zur Förderung des Angebotes zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Für Nordrhein-Westfalen übernimmt die Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR AöR) die Koordinierung und Abstimmung der beteiligten Landkreise und Kommunen.
Fokusberatung zu nachhaltiger Mobilität
Die Fokusberatung zu nachhaltiger Mobilität wurde in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen von März 2020 bis August 2021 durchgeführt. Sie stellte eine notwendige und wichtige Einstiegsmaßnahme dar, der ein kontinuierlicher Klimaschutzfahrplan auf Kreisebene folgt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Kommunalrichtlinie gefördert.
Das Thema "Nachhaltige Mobilität" spielt im Rhein-Kreis Neuss bereits eine bedeutende Rolle. Kreisdirektor Herr Dirk Brügge hat u. a. die Funktion des Vorsitzenden des Revierknotens "Infrastruktur & Mobilität" der Zukunftsagentur Rheinisches Revier inne.
Darüber hinaus engagiert sich der Rhein-Kreis Neuss seit Jahren verstärkt in der Förderung der Fahrradnutzung. Bereits seit 2004 ist der Rhein-Kreis Neuss als fahrradfreundlich anerkannt und ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS). Des Weiteren verfügt der Rhein-Kreis über verschiedene kreisweite Radrouten sowie ein überregionales Knotenpunktsystem, das gemeinsam mit der RadRegionRheinland umgesetzt wurde. In Zusammenarbeit mit anderen Partnern ist momentan ein Radverkehrskonzept für das gesamte Rheinische Revier in Planung.
Die Fokusberatung zu nachhaltiger Mobilität diente vor diesem Hintergrund einer systematischen und proaktiven Zielerreichung. Diesbezüglich wurden weiterführend Handlungsempfehlungen formuliert und mögliche Projekte gemeinschaftlich entwickelt. Zudem war die Realisierung von auf der Fokusberatung aufbauenden Projekten, das erklärte Ziel.
Zur Durchführung der Fokusberatung wurde die energielenker Projects GmbH beauftragt. Die Berater führten im Auftrag des Rhein-Kreis eine SOLL-IST-Analyse zum Themenkomplex Mobilität durch, welche aufzeigte, dass nachhaltige Mobilität über verschiedene Themenfelder hinweg etabliert werden muss. Dabei ist insbesondere der Blick auf zukünftige Mobilitätsverhalten und Ansprüche an die Mobilität seitens der Nutzenden notwendig. Gleichzeitig sollten die verschiedenen Themenfelder zusammengedacht werden, um Synergien zu erschließen. Innerhalb verschiedener Austausche und Workshops wurden vom Kreis und den Kommunen potenzielle Maßnahmen elaboriert.
Direkte Resultate der Fokusberatung sind einerseits die Anschaffung von insgesamt neun E-Lastenrädern für Kreis, Städte und Gemeinde für den kommunalen Gebrauch. Andererseits wurde im Zuge des Prozesses vom Kreis ein Antrag beim Bundesumweltministerium eingereicht, um ein festes Klimaschutzmanagement zur Erstellung eines Klimawandelvorsorgekonzeptes auf Kreisebene zu implementieren, das auch das Themenfeld „Nachhaltige Mobilität“ im Blickfeld haben wird. Zudem wurde während des Durchführungszeitraumes der Fokusberatung auch die Allianz für Klima und Nachhaltigkeit im Rhein-Kreis Neuss gegründet. Durch die Arbeiten der Fokusberatung konnten somit verschiedene wertvolle Grundlagen für den weiteren Klimaschutzfahrplan im Rhein-Kreis Neuss geschaffen werden.