" Auszeichnungs- und Netzwerkveranstaltung" des Landesregierung Nordrhein-Westfalen zur "Europaaktiven Kommune" 2017 am 09.11.2017 in Düsseldorf - Sonderpreis für den Rhein-Kreis Neuss
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Der Rhein-Kreis Neuss gehörte im Mai 2013 zu den ersten Kommunen im Land NRW, die als "Europaaktive Kommune" von der damaligen Ministerpräsidentin in Düsseldorf ausgezeichnet wurden. Die undotierte Auszeichnung ist für insgesamt fünf Jahre gültig. Der Kreis hatte sich in den Kategorien "Leben und Lernen", "Kommunizieren", "Vernetzen und Mitreden", "Gestalten", "Organisieren" sowie "Vernetzen und Interessen vertreten" beworben und diese mit der Informationstätigkeit seines Europe Direct Informationszentrums Mittlerer Niederrhein, seiner aktiven Mitwirkung als Mitglied in der euregio rhein-maas-nord und seiner erfolgreichen Antragstellung im Rahmen des INTERREG A-Programms sowie mit seiner Partnerschaftsarbeit mit dem Kreis Mikolów in Schlesien begründet.
Jetzt erhielt der Kreis auch noch einen Sonderpreis Europaaktive Kommune 2017 im Bereich "Vernetzen und Mitreden" für sein deutsch-niederländisches INTERREG V A-Projekt "EurHealth-1Health". Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nahm die Auszeichnung aus den Händen des Europaministers des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, entgegen. Zur Auszeichnung erläuterte Holthoff-Pförtner: "Das langjährige Engagement des Kreisgesundheitsamtes für die Sicherheit von Patientinnen und Patienten und den Infektionsschutz entlang der deutsch-niederländischen Grenze ist für die Jury ein sehr gutes Beispiel dafür, wie in Europa effizient voneinander gelernt werden kann".
In seiner Eröffnungsrede nannte Holthoff-Pförtner Europaaktive Kommunen beispielgebend für ein vor Ort gelebtes und lebendiges Europa; ohne die vielen aktiven Gemeinden, Städte und Kreise würde es kein bürgernahes Europa geben. Die Landesregierung würdige ausdrücklich dieses sehr unterschiedliche und umfangreiche Engagement, und danke allen Preisträgern für ihren großen europäischen Einsatz.
Daher sei heute ein guter Tag für Europa, denn Nordrhein-Westfalen sei ein weltoffenes Land und handele stets europäisch. Er wisse, dass Europa nicht einfach umzusetzen und zu vermitteln sei, aber Nordrhein-Westfalen suche trotz aller Herausforderungen einen Weg und sei nie mutlos.
Insgesamt erhielten sechs Gemeinden, Städte und Kreise erstmalig die Auszeichnung "Europaaktive Kommune" und 15 Gemeinden, Städte und Kreise den diesjährigen Sonderpreis in einer der genannten sechs Kategorien.
Das INTERREG V A-Projekt "EurHealth - 1Health"
Seit 2008 ist das Gesundheitsamt des Rhein-Kreis Neuss erfolgreicher Koordinator für den deutschen Teil der euregio rhein-maas-nord in dem über alle fünf deutsch-niederländisch-belgischen euregios gehenden Gesundheitsprojekt INTERREG V A-Projekt "EurHealth - 1Health". Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung von Frau Dr. Silvia Eller, seit vergangenem Jahr Koordinatorin zum Thema und Zielsetzungen des Vorhabens.
"Europa zeichnet sich durch geöffnete Grenzen und eine Freizügigkeit aus, die ein uneingeschränktes Reisen, den freien Warentransport und die medizinische Versorgung in Nachbarländern erlauben. Damit einher geht aber zugleich auch die Gefahr, dass sich Infektionskrankheiten ausbreiten, denn auch Krankheitserreger verbreiten sich über die Staatsgrenzen hinweg. Deshalb ist der Rhein-Kreis Neuss seit 2008 in europäische Projekte eingebunden, deren Ziel der Infektionsschutz und die Stärkung der Patientensicherheit in der deutsch-niederländischen Grenzregion sind. Das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss unter der Leitung von Herrn Dr. Dörr war dabei wesentlich an der Koordination der verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens in der Euregio Rhein-Maas-Nord beteiligt. In den Projekten EurSafety Health-net (2008 - 2014) und EurHealth-1Health (2016 - 2020) wurden und werden deutsche und niederländische Strategien im Kampf gegen multiresistente Erreger diskutiert, vereinheitlicht und etabliert. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Gesundheit der Menschen in der Grenzregion, sondern auch auf der Gesundheit von Tieren, der Sicherheit von Lebensmitteln und den dafür erforderlichen Umwelt- und Produktionsbedingungen. Multiresistente Erreger stellen eine Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier dar und nur der rationale Einsatz von Antibiotika kann sicherstellen, dass auch in Zukunft bakterielle Infektionen mit wirksamen Antibiotika behandelbar sind. Eine wichtige Aktivität ist daher die Erfassung der Antibiotikaabgabe im Projektgebiet und die Aufklärung von Bürgerinnen und Bürgern über infektionsrelevante Themen, z.B. mittels der kostenlosen Smartphone-Applikation MRSApp. Diese wurde bislang über 28.000mal heruntergeladen und umfasst neun Sprachen. Somit kann die App nicht nur in Deutschland, sondern auch europaweit genutzt werden".
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (10.11.2017) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.