Horizont Europa: 95 Milliarden Euro für Forschungsförderung in Europa zwischen 2021 und 2027
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Die EU-Institutionen haben heute eine politische Einigung über das Forschungsprogramm „Horizont Europa“ erzielt. Nun müssen das Europäische Parlament und der Rat der EU noch formell zustimmen. Das neue Forschungs- und Innovationsprogramm wird für den Zeitraum 2021-2027 (zu jeweiligen Preisen) mit rund 95 Milliarden Euro ausgestattet sein. Dazu gehören 5 Milliarden Euro aus NextGenerationEU, um die wirtschaftliche Erholung anzukurbeln und die EU für die Zukunft widerstandsfähiger zu machen, sowie eine zusätzliche Aufstockung um 4 Milliarden Euro. Dies stellt einen deutlichen Anstieg gegenüber dem laufenden Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 dar.
„Die heutige Vereinbarung ist ein sehr wichtiger Meilenstein für Europa“, sagt Marya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend. Mit dem Programm "Horizont Europa" könnten die europäische Forschungsgemeinschaft, Forschungsorganisationen und unsere Bürger auf das weltweit größte Forschungs- und Innovationsprogramm zählen. „Es ist unser wichtigstes Instrument, um unsere wissenschaftliche und technologische Basis zu stärken, Lösungen für ein gesünderes Leben zu entwickeln, die digitale Transformation voranzutreiben und den Klimawandel zu bekämpfen – für unsere gemeinsame Widerstandsfähigkeit.“
„Horizont Europa“ wird die systemischen Veränderungen vorantreiben, die erforderlich sind, um ein grünes, gesundes und widerstandsfähiges Europa zu gewährleisten. Auf den Erfolgen des laufenden Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der EU aufbauend, wird das Programm über den Europäischen Forschungsrat (ERC) und die Marie-Skłodowska-Curie-Stipendien und -Austauschmaßnahmen weiterhin als Exzellenzmotor für die Wissenschaft dienen. Dafür kann auf die wissenschaftliche Beratung, die technische Unterstützung und die gezielte Forschung der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC), des wissenschaftlichen Dienstes der Kommission, zurückgriffen werden. Eine gestraffte Zahl europäischer Partnerschaften wird eine weit gefächerte Beteiligung von Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor fördern, die kritische Bereiche wie Energie, Verkehr, biologische Vielfalt, Gesundheit, Lebensmittel und Kreislaufwirtschaft abdecken. „Horizont Europa“ weitet auch die Beteiligung am Europäischen Forschungsraum (EFR) aus und unterstützt die EU-Mitgliedstaaten verstärkt dabei, ihr nationales Forschungs- und Innovationspotenzial optimal zu nutzen.
Außerdem werden mit dem Programm Neuerungen wie der Europäische Innovationsrat (European Innovation Council – EIC) und EU-Missionen eingeführt. Der EIC, der sich bereits in der Pilotphase befindet, wird die Funktion einer zentralen Anlaufstelle haben, wenn es darum geht, bahnbrechende Innovationen vom Labor bis zur Marktreife zu führen und Start-ups und KMU dabei zu helfen, ihre Ideen in einem größeren Maßstab umzusetzen. Er wird die Arbeit des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) ergänzen. EU-Missionen zielen darauf ab, Probleme anzugehen, die unser tägliches Leben betreffen, von der Bekämpfung von Krebs über die Anpassung an den Klimawandel, das Leben in grüneren Städten, die Gewährleistung der Bodengesundheit für Lebensmittel, Natur, Menschen und Klima bis hin zum Schutz unserer Gewässer und Ozeane.
„Horizont Europa“ wird seine Wirkung verstärken, indem es eng mit anderen EU-Programmen und -Strategien wie InvestEU, Erasmus+, der EU-Kohäsionspolitik, dem digitalen Europa, den europäischen Struktur- und Investitionsfonds, der Fazilität „Connecting Europe“ und der Aufbau- und Resilienzfazilität zusammenarbeitet, um eine schnellere Verbreitung auf nationaler und regionaler Ebene sowie die Übernahme von Forschungs- und Innovationsergebnissen zu fördern.
Diese politische Einigung muss nun vom Europäischen Parlament und vom Rat förmlich gebilligt werden. Seit der vorläufigen Einigung im März 2019 bereitet die Kommission die Durchführung von „Horizont Europa“ vor, damit das Programm so bald wie möglich im Jahr 2021 anlaufen kann.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (11.12.2020) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.