Lohngefälle: Frauen in der EU verdienen 86 Cent für jeden Euro, den ein Mann verdient
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Der Europäische Tag des gleichen Entgelts markiert den Tag, an dem Frauen symbolisch aufhören, für die gleiche Arbeit im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen bezahlt zu werden. In diesem Jahr fällt dieser Tag auf den 10. November. Insgesamt hat sich das durchschnittliche Lohngefälle in der EU-27 seit dem letzten Jahr leicht verbessert: von 14,5 Prozent auf 14,1 Prozent nach den jüngsten Angaben des EU-Statistikamts Eurostat. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle liegt in Deutschland bei 20,1 Prozent und ist damit EU-weit das Dritthöchste. Im EU-Schnitt arbeiten Frauen immer noch 51 Tage mehr, um dasselbe zu verdienen wie ihre männlichen Kollegen.
„Dies ist das Ergebnis sozioökonomischer Ungleichheiten, die sich durch das ganze Leben der Frauen ziehen – wenn sie in den Arbeitsmarkt eintreten und ihre Karriere vorantreiben, während sie gleichzeitig die beruflichen und familiären Verpflichtungen ausbalancieren müssen,“ schreiben die Vizepräsidentin für Werte und Transparenz, Věra Jourová, der Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, und die Kommissarin für Gleichheitspolitik, Helena Dalli, in einer gemeinsamen Erklärung. Hinzu komme, dass immer noch zu viele Frauen um ein Leben ohne Gewalt ringen müssten.
Die Pandemie habe diese strukturellen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und das Armutsrisiko verschärft. Frauen seien überrepräsentiert in schlecht bezahlten Jobs an vorderster Front, die die grundlegendsten und wesentlichen Gemeinschaftsdienste erbringen. Darüber hinaus seien sie unverhältnismäßig häufig in informellen Beschäftigungsverhältnissen tätig, die nicht sozial abgesichert seien.
„Das ist nicht nur unfair, sondern widerspricht auch den Werten, für die Europäische Union steht. Vor mehr als 60 Jahren wurde der Grundsatz des gleichen Arbeitsentgelts in den Europäischen Verträgen verankert. Bei diesem Tempo würde es Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern, um Geschlechtergleichheit zu erreichen. Das ist inakzeptabel. Wir müssen schneller handeln und das Lohngefälle beseitigen.“
Die in diesem Jahr vorgestellte Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Europa enthält Maßnahmen zum Abbau des Lohngefälles. Und das ist noch nicht alles. Lohndiskriminierung und geschlechtsbezogene Verzerrungen bei den Lohnstrukturen müssen ein Ende haben. In den kommenden Wochen werden verbindliche Maßnahmen zur Lohntransparenz vorgeschlagen. Angemessene Mindestlöhne können dazu beitragen, das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu verringern, da mehr Frauen als Männer einen Mindestlohn verdienen.
„Der Wert der Arbeit ist gleich, unabhängig davon, wer – ob Frau oder Mann – sie verrichtet. Dafür steht diese Union. Das ist die Union der Gleichheit.“
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