Minderjährige Migranten von griechischen Inseln in Deutschland eingetroffen
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Am Samstag nach Ostern sind rund 50 unbegleitete Minderjährige von den griechischen Inseln nach Deutschland gebracht worden. Die Umsiedlung erfolgt im Rahmen eines Programms, das die EU-Kommission und die griechischen Behörden mit Unterstützung des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR), der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) organsiert haben. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson freute sich über die Solidarität in der EU: "Es ermutigt mich sehr, dass sich nach den Flügen nach Luxemburg und Deutschland in dieser Woche und weiteren in nächster Zeit nun mehr Länder beteiligen wollen." Sie bestätigte zudem, dass in den kommenden zwei Wochen 2400 kranke und ältere Menschen zum Schutz vor COVID-19 aus den Lagern in Hotels und Wohnungen auf den griechischen Inseln gebracht werden.
Dies geschehe auf Basis des Aktionsplans, den die Kommission in Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie zusammen mit der griechischen Regierung und UN-Agenturen erarbeitet hatte. "Wir haben rasch auf die Gefahr reagiert, dass sich der Coronavirus in den Lagern auf den Inseln ausbreiten könnte", sagte die Kommissarin. In den kommenden zwei Wochen würden 2400 der am meisten gefährdeten Menschen verlegt werden, um ihre Gesundheit zu schützen.
Im März hatte die Kommission eine Initiative zur Umsiedlung unbegleiteter Kinder und Jugendlicher aus Griechenland in andere Mitgliedstaaten angekündigt. Die ersten zwölf unbegleiteten Minderjährigen waren am Mittwoch nach Luxemburg gebracht worden. Weitere Umsiedlungen sollen folgen.
Bislang haben die Mitgliedstaaten 1.600 Plätze zugesagt. Die Initiative richtet sich in erster Linie an unbegleitete Minderjährige, kann aber auch Kinder mit ihren Familien mit besonderen Bedürfnissen einschließen. Bislang nehmen folgende zehn Mitgliedstaaten an der Initiative teil: Belgien, Bulgarien, Frankreich, Kroatien, Finnland, Deutschland, Irland, Portugal, Luxemburg und Litauen sowie die Schweiz.
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