Europa-Gespräch im Kreishaus Neuss: Gemeinsame Niederrhein-Präsentation in Brüssel geplant
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"Wir sind gut mit Straßburg und Brüssel verdrahtet, dennoch wollen wir unsere Kontakte weiter vertiefen", so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nach einem Gedankenaustausch mit dem Europa-Abgeordneten Karl-Heinz Florenz im Kreishaus Neuss. Ergebnis: Mit einer für 2012 anvisierten Niederrhein-Präsentation soll die Region in Brüssel noch stärker Flagge zeigen.
Europa und die Europäische Union, der Europäische Binnenmarkt und die Auswirkungen auf Verwaltung, Unternehmen und Bevölkerung sind für den Rhein-Kreis Neuss schon lange vertraute Themen. Bereits vor 20 Jahren hat er als erste Gebietskörperschaft in NRW ein eigenes Europa-Büro eingerichtet. Im Jahr 2002 wurde er für sein vielfältiges Europa-Engagement vom Europarat in Straßburg ausgezeichnet und seit 2005 ist er Sitz eines von bundesweit inzwischen 58 EUROPE DIRECT Informationszentren.
An dem Treffen mit Karl-Heinz Florenz nahmen auch der Allgemeine Vertreter des Landrates, Jürgen Steinmetz, die Europa-Beauftragte des Kreises, Ruth Harte, und der Neusser Landtagsabgeordnete Dr. Jörg Geerlings, der in Düsseldorf im Europa-Ausschuss sitzt, teil. Florenz - für die Region Niederrhein zuständiger Abgeordneter im Europäischen Parlament - lobte die gute Europa-Arbeit im Rhein-Kreis Neuss. Dabei unterstrich er die Bedeutung des im Kreishaus Neuss angesiedelten EUROPE DIRECT Informationszentrums, das über den Rhein-Kreis Neuss hinaus auch für die Kreise Viersen, Kleve und Rhein-Erft sowie die Städte Krefeld und Mönchengladbach zuständig ist. Bei rund 9.000 Fördermöglichkeiten brauche man schon solch einen kompetenten Informationsservice, um den Überblick zu behalten.
Bereits im Jahr 2000 hat der Rhein-Kreis Neuss als erste Kommune überhaupt mit einer eigenen Standort-Präsentation in Brüssel von sich Reden gemacht. "Das hatte nachhaltige Wirkung", weiß Landrat Petrauschke, der zur neu geplanten Präsentation sagt: "Wir vom Niederrhein wollen zeigen, dass wir zusammengehören und ein starkes Stück Deutschland sind." Dabei kann sich der Europa-Parlamentarier Florenz auch Besuche des deutschen EU-Kommissars, des deutschen Botschafters und der Vertretung von NRW in Brüssel vorstellen. Auch die Kommissionsbeamten seien interessiert an Kontakten in die Regionen. "Nur wer mitmacht, kann auch mitbestimmen", so Florenz.
Dr. Jörg Geerlings, der als Mitglied des neuen Europa-Ausschusses des Landtags seine künftigen Arbeitsfelder besonders in den Bereichen Energie, Umwelt und Verkehr sieht, betonte, dass solche Aufgaben nicht mehr lokal lösbar seien, sondern einfach größerer Einheiten bedürften. Wie wichtig das Europa-Engagement eines Standortes in ökonomischer Hinsicht ist, verdeutlichte Jürgen Steinmetz: "Allein in den Rhein-Kreis Neuss fließen in der laufenden Förderphase 12,8 Millionen Euro für Projekte im Gesundheitswesen, Logistik, Tourismus, Landwirtschaft und Industrie."
Auch beim Thema Energiestandort wollen der Rhein-Kreis Neuss und der Europa-Abgeordnete an einem Strang ziehen. Dazu Karl-Heinz Florenz: "Ohne Kohle geht es noch einen längeren Zeitraum nicht. Aber die Energiewirtschaft muss noch sauberer und effizienter werden."
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