Seit dem 01. Juli gilt das "Euro-Blatt" als einheitliches Bio-Logo in der EU
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Seit vergangenem Sonntag gibt EU-weit nur noch ein gültiges EU-Bio-Logo: Das Sternenblatt auf grünem Untergrund, das sog. "Euro-Blatt" ist dann das einzig Gültige und verbindlich für alle vorverpackten, ökologisch erzeugten Lebensmittel, die in einem EU-Mitgliedstaat hergestellt wurden. Damit verliert nach einer zweijährigen Übergangsfrist das bisherige rundgezackte Bio-Gütesiegel seine Gültigkeit. Alle Bio-Produkte, die zu mindestens 95 Prozent aus der Bio-Landwirtschaft kommen, müssen ab sofort das "Euro-Blatt-Etikett" tragen. Für unverpackte und importierte Bio-Erzeugnisse bleibt die Verwendung des neuen Siegels freiwillig. Die Europäische Kommission macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass andere nationale, regionale und private Öko-Siegel (z.B. Bioland, Demeter oder Naturland) neben dem "Euro-Blatt" ihre Gültigkeit behalten, da sie den Mindestanforderungen der EU-Verordnung für den ökologischen Landbau oder noch strengeren Kriterien entsprechen; sie dürfen entsprechend auch neben dem "Euro-Blatt" abgebildet werden.
Zur Vorstellung des "Euro-Blatts" erklärte der für die Bereiche Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zuständige EU-Kommissar Dacian Ciolos: "Wir hoffen, dass das EU-Logo in der weiteren Entwicklung zu einem weithin anerkannten Zeichen für die ökologische Lebensmittelerzeugung in der ganzen EU wird und Verbrauchern Vertrauen gibt, dass die Waren den strengen EU-Vorschriften für den ökologischen Landbau entsprechen".
Hintergrund
Im Jahr 2007 hatten sich die EU-Mitgliedstaaten darauf verständigt, zur Förderung des ökologischen Landbaus ein obligatorisches EU-Bio-Logo einzuführen. Zwei Jahre später organisierte die Europäische Kommission einen EU-weiten Logo-Wettbewerb; der deutsche Designstudent Dusan Milenkovic gewann mit seinem Vorschlag den Wettbewerb, an dem sich 3400 Kunst- und Design-Studenten beteiligten.
Das sog. "Euro-Blatt"-Logo wurde am 01 Juli 2010 eingeführt, jedoch seine Nutzung nicht zur direkten Verpflichtung gemacht; dies sollte den Lebensmittel- und Verpackungsunternehmen ausreichend Zeit für eine Anpassung an die neuen Vorschriften geben und eine Verschwendung von vorhandenem Verpackungsmaterial vermeiden.
Nach Aussage der Europäischen Kommission ist der Verbrauch von ökologischen Erzeugnissen in der EU in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und macht heute rund 2% des EU-Marktes aus. Gleichzeitig ist die Erzeugung in den letzten zehn Jahren ebenfalls deutlich angestiegen, etwa 5% der landwirtschaftlich genutzten Fläche und mehr als 2% der landwirtschaftlichen Betriebe (von insgesamt 200.000) sind mittlerweile als ökologisch ausgewiesen.
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