Das Neue Europäische Bauhaus (NEB) ist Herz und Seele des Grünen Deals
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Europa feiert vom 9. bis zum 12. Juni das erste Europäische Bauhaus-Festival, mit einer zentralen Ideenbörse in Brüssel und zahlreichen Ausstellungen und Foren in der ganzen Europäischen Union – über 20 Veranstaltungen davon in Deutschland. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte zur Eröffnung des Festivals in Rom im Nationalen Museum der Künste des 21. Jahrhunderts MAXXI, allen sei bewusst, „dass wir dem Planeten mehr genommen als zurückgegeben haben“. Es sei klar, dass es eine Umkehr geben muss, und diese Umkehr sei der Europäische Grüne Deal. „Zum Start des Europäischen Grünen Deals haben wir festgestellt, dass etwas fehlt: nämlich eine Graswurzelbewegung durch die Menschen. Und deshalb sagen wir, dass das Herz und die Seele des Europäischen Grünen Deals das Neue Europäische Bauhaus ist. Auch wenn wir die Ukraine wieder aufbauen, werden wir es im Geiste des Neuen Europäischen Bauhauses tun.“
Nach Ansicht der EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, sei das Festival eine exzellente Gelegenheit, um sich zu vernetzen, innovative Projekte und Ideen auszutauschen und den Europäischen Grünen Deal stärker in unser Bewusstsein zu rufen: „Es wird Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammenbringen, um über eine nachhaltige, inklusive und attraktive Zukunft zu diskutieren und diese zu gestalten.“
Das Festival des Neuen Europäischen Bauhauses wurde mit der Gemeinschaft des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB) konzipiert, um die Bewegung zu präsentieren, zu feiern und weiterzuentwickeln. Es gibt sowohl Veranstaltungen vor Ort in Brüssel (Gare Maritime und Mont des Arts) wie auch eine Online-Veranstaltung, und erstreckt sich über ganz Europa mit mehr als 200 Nebenveranstaltungen, die gemeinschaftlich geschaffen wurden und von Partnern eigenständig organisiert werden.
Das Festival in Brüssel
Das Forum erstreckt sich über drei Tage in Form partizipatorischer Formate, von Rundtischgesprächen bis hin zu Gesprächen nach dem TED-Modell. Präsidentin Ursula von der Leyen, die Kommissionsmitglieder Johannes Hahn, Mariya Gabriel, Elisa Ferreira und Kadri Simson werden die Diskussionen aus europäischer Perspektive mitgestalten. Zu den Rednern, die weltweit renommiert sind, zählen bekannte Architekten wie Francis Kéré, Shigeru Ban, Rem Koolhaas und Stefano Boeri, Persönlichkeiten der Kunst wie Gerfried Stocker (Ars Electronica), Tonkünstler Emeka Ogboh, die Präsidentin der MAXXI Foundation Giovanna Melandri, Schriftstellerin und Aktivistin Hilda Nakabuye sowie Wissenschaftler wie Hans Joachim Schellnhuber, Stefano Mancuso und Carlos Moreno („15-Minuten-Stadt“).
Während des Forums am 11. Juni werden die renommierten Preise des Neuen Europäischen Bauhauses in den vier NEB-Kategorien vergeben:
- Rückbesinnung auf die Natur
- Wiedererlangung des Zugehörigkeitsgefühls
- Vorrang für Orte und Menschen, die Unterstützung am stärksten benötigen
- Ausgestaltung eines kreislauforientierten industriellen Ökosystems und Unterstützung des Lebenszyklusdenkens.
Die Finalisten werden an der Preisverleihung teilnehmen.
Im Fair-Teil des Festivals, also der Expo, werden Projekte im Stil des Neuen Europäischen Bauhauses vorgestellt: beispielsweise lokale Bürgerlabors, in denen durch EU-Programme wie Horizont Europa geförderte Pionierforschung betrieben wird, Prototypen, die die Nachhaltigkeit, Inklusivität und Qualität der Lebenserfahrungen in unserem Alltag verbessern werden.
Die Expo wurde gemeinschaftlich geschaffen: Von den 316 eingegangenen Anträgen wurden 100 Projekte ausgewählt, die beim NEB gezeigt werden sollen; dabei handelt es sich sowohl um feste als auch mobile Träger (von E-Bikes bis zu elektrischen Autorikschas), die über das Brüsseler Stadtzentrum verteilt sind.
Das Festival in Deutschland
Das Mega-Invent findet nicht nur in Brüssel statt. In Deutschland können zum Beispiel Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Ecotopia vom 15. Mai bis zum 3. Juli mitmachen. In der Thomaskirche in Berlin-Kreuzberg zeigen Künstler und Aktivisten ihre Kunstwerke, die sich mit einer zukünftigen Welt in einem sich ständig verändernden Klima beschäftigen.
Am 10. Juni 2022 treffen sich Teilnehmer aus vier Kommunen im Bauhaus Dessau-Roßlau, im ehemaligen Kraftwerk Zschornewitz und in Ferropolis. Dessau-Roßlau, Zeitz, Weißwasser und Gräfenhainichen sind vom Braunkohleausstieg betroffen, vertrauen aber auf die Kraft der kulturellen Identität. Zwei Exkursionen treffen sich am 10. Juni in Dessau-Roßlau und in Ferropolis. Die Teilnehmenden entwickeln Pläne für eine nachhaltige kulturelle Entwicklung dieser Städte im Wandel.
In Weimar findet am 10. Juni das Festival der Ideen statt. Dabei geht es nicht nur darum, wie Ideen die Zukunft nachhaltiger und lebenswerter für alle machen können, sondern auch um Ästhetik und Design. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Ideen für tragfähige Veränderungen mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und die Übernahme von Verantwortung für eine wünschenswerte Zukunft.
Auch in Aachen wird es eine Veranstaltung im Rahmen des Festivals geben: Die Kick-off Veranstaltung zum Innovationsprogramm Zukunft Bau „Pop-up Campus – Save Material – Save the Planet“. Für den Zeitraum von ca. fünf Monaten wird ein bestehendes Areal in einen Experimentierraum verwandelt, der ein kreatives Ausprobieren neuer baulicher Ansätze möglich macht. Der Spatenstich zum Pop-up Campus findet am 9. Juni um 16.00 Uhr in der Theaterstraße 92 in Aachen statt.
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