Bericht über das Netzwerktreffen der Europaschulen im Rhein-Kreis Neuss am 06.02.2023 im Kreishaus Grevenbroich
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Auf Einladung von Kreisdirektor Brügge trafen sich am 06. Februar 2022 acht (von neun) Europaschulen im Rhein-Kreis Neuss im Kreishaus Grevenbroich zum ersten kreisweiten Netzwerktreffen und wurden gemeinsam mit der Regionalkoordinatorin für die Schulen im Rhein-Kreis Neuss, Doris Mause, Bezirksregierung Düsseldorf, herzlich in den Sitzungsräumen begrüßt. Kreisdirektor Brügge verwies zu Beginn auf die lange Tradition der Zusammenarbeit des Europabüros/Europe Direct Informationszentrums Mittlerer Niederrhein mit den Schulen im Rhein-Kreis Neuss und informierte in diesem Zusammenhang über die frühe Information zur Zertifizierung von Europaschulen im März 2010 als der Rhein-Kreis Neuss mit seinem Europabüro gemeinsam mit dem damaligen Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema in das Kreishaus Neuss eingeladen hatte. Der Rhein-Kreis Neuss sei daher auch stolz, dass das Berufsbildungszentrum Neuss-Weingartstr. in 2010 als eine der ersten Schulen im Rhein-Kreis Neuss als Europaschule ausgezeichnet wurde. Er freue sich, dass dem heutigen Treffen so viele Europaschulen gefolgt seien und sei gespannt auf den Erfahrungsaustausch, die Wünsche und Vereinbarungen für eine Kooperation in der Zukunft.
In Ihrer Begrüßung betonte Frau Mause den positiven Europabezug der heutigen Veranstaltung, es sei aus ihrer Erfahrung notwendig, das Wissen über Europa und die EU zu fördern, da es Toleranz aufbaue und ein Bollwerk gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit sei; sie dankte den anwesenden Lehrer/innen für die Zeit und ihr Engagement, denn sie wisse, dass die Europaarbeit viele zusätzliche Stunden außerhalb des Dienstplans in Anspruch nehmen würden. Daher gehe ihr Dank an die Organisatoren des heutigen Nachmittags und sie freue sich auf eine produktive Tagung.
Im Folgenden stellten das Europabüro und das Regionale Bildungsbüro ihre Aufgaben und ihre Dienstleistungen vor, für das Europabüro verwies Ruth Harte zu Beginn des Überblicks auf das 30jährige Bestehen des EU-Binnenmarktes in diesem Jahr, der den Schulklassen und ihren Lehrer/innen freie Fahrt in Europa ermögliche. Die Europäische Kommission verfolge zudem seit über zwei Jahrzehnten eine immer intensivere Förderpolitik für Schulen und junge Menschen und forciere zur Zeit auch die Angebote der politischen Meinungsbildung und der aktiven Einflussnahme der jungen Leute auf die EU-Politikgestaltung. Das Europabüro sei seit drei Jahrzehnten im Vier-Ebenen-System (Rhein-Kreis Neuss – Land NRW – Bund und EU) gut vernetzt und biete daher neben Kontakten zu auch Einladungen von Expert/innen der EU-Organe für Schulveranstaltungen an, z.B. zum EU-Projekttag für Schulen. Zu den weiteren Dienstleistungen gehörten die Information und Erläuterung von EU-Förderprogrammen für Schulen, das Angebot von Fachseminaren zu den Kompetenzen der EU-Organe (z.B. im kommenden Jahr im Hinblick auf die Europawahlen) und über den Weg der EU-„Gesetzgebung“, aber auch Informationsfahrten zu den EU-Organen selbst (z.B. Europäische Kommission und Europäisches Parlament Brüssel) sowie Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen EU-Themen, die in der Vergangenheit regelmäßig z.B. für Schulen im Rhein-Kreis Neuss aber auch gemeinsam mit Schulen im Gebiet der euregio rhein-maas-nord anlässlich des Europatags organisiert worden seien. Auch im Rahmen der jahrzehntelangen Partnerschaft mit dem schlesischen Partnerkreis Mikolów bestehe die Möglichkeit Kontakte zu polnischen Schulen zu knüpfen.
Herr Kaiser stellte danach die Aufgaben des Regionalen Bildungsbüros vor, das 2019 eingerichtet worden sei (unter dem Dach des Amtes für Schulen und Kultur); Ziel sei es, alle Akteure der Bildungspolitik, also Schulen, Schulaufsicht, Kommunen und Jugendhilfe zusammenzuführen und durch Kooperation die Handlungsstrukturen zu optimieren sowie die vorhandenen Ressourcen zu bündeln. Die Aufgaben seien vielfältig und reichten von der Erhebung und Zusammenführung von Daten, der Organisation von Fachtagungen und Bildungskonferenzen, der Durchführung von Wettbewerben (z.B. Mathematik), Bildung in der digitalen Welt bis zur Vernetzung von Fachbereichen. In diesem Zusammenhang sei die Idee für die heutige Veranstaltung entstanden, in der es für das Regionale Bildungsbüro darum gehe, das Thema politische Bildung als Aufgabe aufzugreifen.
Herr Brügge dankte für die beiden kurzen Vorstellungen und bot nachträglich die Unterstützung des Rhein-Kreises Neuss für die Europaarbeit der Europaschulen im Rhein-Kreis Neuss an, dies gelte auch für die finanzielle Unterstützung von Schulprojekten.
Danach bat Herr Brügge um kurze Vorstellung der Europaprofile der acht anwesenden Europaschulen (es fehlte das Gymnasium Korschenbroich). Das BBZ Neuss-Weingarstr. und das Erzbischöfliche Kolleg (das sowohl Berufskolleg wie auch Wirtschaftsgymnasium ist) sind seit 2010 Europaschule und haben bereits viele Schüleraustausche in EU-Ländern im Rahmen des Programms Erasmus+ erfolgreich durchgeführt, das BBZ Neuss-Weingartstr. hat viele Partnerschaften mit Schulen in EU-Ländern und finanziert diese u.a. über das Erasmus+-Programm. Tradition hat die jährliche Ausrichtung des Europatages mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und mit wechselnden Formaten (auch schon gemeinsam mit dem Europabüro des Rhein-Kreises Neuss); in Zukunft besteht Interesse mit Klassen nach Straßburg zu fahren, hierfür wird um eine finanzielle Unterstützung gebeten, das Erzbischöfliche Kolleg hat eigens zwei Ansprechpartner/innen für die EU-Antragstellung abgestellt und stellt daher regelmäßig Anträge im Rahmen des Programms Erasmus+.
Das Marie-Curie-Gymnasium Neuss (Europaschule seit 2019), das Mataré-Gymnasium Meerbusch (Europaschule seit 2011), das Georg-Büchner-Gymnasium Kaarst (Europaschule seit 2020) und die Gesamtschule Neuss (Europaschule seit November 2022) haben den Wunsch nach Aufbau einer Praktikumsbörse im Rhein-Kreis Neuss mit aufnahmewilligen Unternehmen für Schüler/innen aus den Partnerprojekten und einer Datenbank mit Informationen über die gängigen EU-Förderprogramme. Das Georg-Büchner-Gymnasium hat, wie auch das BBZ Neuss-Weingartstr. Europaklassen eingerichtet. Das Mataré-Gymnasium Meerbusch bietet einen Projektkursus European Identity an und ist Mitglied im Netzwerk der Europaschulen südliches Niederrhein. Es wurden bisher zwischen 25 und 30 Europa-Projekte durchgeführt, dies sei möglich, weil das Interesse und der Rückhalt im Kollegium für die europäische Bildung, insbesondere die damit verbundenen Werte groß sei; man sehe eine große Notwendigkeit zur Stärkung der Demokratie. In der Zukunft wolle man gerne Botschafterschule des Europäischen Parlaments werden.
Das Marie-Curie-Gymnasium Neuss ist seit 2021 im Rahmen des Erasmus+-Programms akkreditiert und berichtet von dem großen Interesse und Engagement seiner Schüler/innen zum Thema EU, die eine eigene Europa-AG eingerichtet und zusätzlich eine digitale Pinwand erstellt haben, die täglich über die aktuellen EU-Entwicklungen berichtet.
Die Gesamtschule Neuss, ist zugleich Schule der Vielfalt und feiert jährlich mit der ganzen Schule den Europatag, in Zukunft soll ein Modul für die Europabildung an der Schule eingerichtet werden; es werden ebenfalls regemäßig Erasmus+-Projekte beantragt.
Das Bettina-von-Arnim-Gymnasium Dormagen (Europaschule seit 2020), ist stolz auf die große Mehrsprachigkeit (insgesamt 38 Sprachen) und feiert jährlich den Tag der Vielfalt, es werden regelmäßig Erasmus+-Projekte beantragt. Für die Zukunft freut man sich über den Austausch mit den anderen Europaschulen und ist interessiert an der Vermittlung von Europa-Experten für die Europaveranstaltungen in der Schule.
Das Erasmus-Gymnasium Grevenbroich (Europaschule seit 2019) verfügt seit den 90er Jahren über einen bilingualen Zweig (Spanisch und Französisch) und fährt regelmäßig seit 2007/2008 mit seinen Klassen nach Brüssel.
Zum Abschluss dankt Frau Mause allen Teilnehmer/innen für Ihr Kommen und den interessanten Erfahrungsaustausch, Herr Kaiser und Frau Harte sagen ein ausführliches Protokoll mit Teilnehmerliste zu und einen Vorschlag für die weitere Zusammenarbeit.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (06.02.2023) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.