In einer Eurobarometer-Umfrage fordern die EU-Bürgerinnen und -Bürger entschiedene Maßnahmen gegen den Klimawandel
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Eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage unter 26.358 Bürger/innen in allen 27 EU-Mitgliedstaaten von Mitte Mai bis Mitte Juni zeichnet ein deutliches Bild von Europas Sicht auf den Klimawandel. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass 93 Prozent der EU-Bürger/innen den Klimawandel als ernste globale Bedrohung ansehen. In Deutschland teilen 89 Prozent diese Meinung; besonders bemerkenswert ist, dass 60 Prozent der deutschen und 58 Prozent der EU-Bevölkerung eine beschleunigte Umstellung auf eine grüne Wirtschaft befürworten.
Neben dem Bewusstsein für den Klimawandel zeigen die Umfrageergebnisse auch ein starkes Engagement für den Übergang zu nachhaltigem Handeln; über 76 Prozent der Deutschen haben in den letzten sechs Monaten selbst aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels beigetragen – über dem EU-Durchschnitt von 63 Prozent. Die Verantwortung wird dabei nicht nur bei dem einzelnen Menschen gesehen, sondern auch bei Wirtschaft, Industrie, nationalen Regierungen und der EU selbst.
Nahezu neun von zehn europäischen Bürger/innen (88 Prozent) sind sich darin einig, dass die Treibhausgasemissionen auf ein Minimum reduziert und die verbleibenden Emissionen kompensiert werden sollten, um in der EU bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Fast neun von zehn Europäer/innen (87 Prozent) halten es daher auch für wichtig, dass die EU ehrgeizige Ziele für die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien setzt
Eine bemerkenswerte Übereinstimmung besteht darin, dass die Kosten der durch den Klimawandel verursachten Schäden als weitaus höher eingeschätzt werden als die Investitionen für den grünen Wandel. Gleichzeitig sind 75 Prozent der Befragten überzeugt, dass Klimaschutzmaßnahmen zu Innovationen führen werden.
Die Umfrage zeigt weiter, dass das persönliche Empfinden von Umweltrisiken und Bedrohungen durch den Klimawandel variiert; durchschnittlich fühlt sich mehr als ein Drittel der Europäerinnen und Europäer persönlich umwelt- und klimabedingten Risiken und Bedrohungen ausgesetzt. Daher sind 84 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Bewältigung von Klimawandel und Umweltfragen eine Priorität für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit sein sollte.
Insgesamt zeigen die Umfrageergebnisse eine klare Forderung nach entschlossenem Handeln gegen den Klimawandel. Die Europäer/innen erkennen die Bedrohung und sehen sowohl individuelle als auch kollektive Maßnahmen als notwendig an.
Zitat:
Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident für den europäischen Grünen Deal sagt dazu: „Die europäischen Bürgerinnen und Bürger verstehen, welche Bedrohung der Klimawandel darstellt, und unterstützen nach wie vor die Klimaschutzmaßnahmen der EU, der nationalen Regierungen, der Unternehmen und jeder einzelnen Person. Sie sind sich der langfristigen Risiken der Klima- und Biodiversitätskrise bewusst, aber auch der Möglichkeiten, die wir für die Gestaltung einer besseren, gesünderen und sichereren Zukunft haben, wenn wir jetzt beim grünen Wandel handeln. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind ein deutliches Zeichen dafür, dass es weiterhin eine breite Unterstützung für die Verwirklichung der Ziele des europäischen Grünen Deals gibt. Es liegt an der Politik und an den Entscheidungsträgern, diesem Aufruf nachzukommen.“
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