Neue Leitlinien der Europäischen Kommission für die Aktualisierung der nationalen Klimaanpassungsstrategien
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Die Europäische Kommission reagiert auf die extremen Wetterphänomene und Waldbrände und hat am 26. Juli 2023 neue Leitlinien für die Aktualisierung und Umsetzung der Klima-Anpassungsstrategie der 27 EU-Mitgliedstaaten angenommen.
Die Europäische Kommission verweist in diesem Zusammenhang auf den jüngsten Bericht des Weltklimarates (IPCC) der Vereinten Nationen, der die Dringlichkeit der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels unterstrichen hat.
Der Vize-Präsident der Europäischen Kommission, zuständig für den European Green Deal, sagte anlässlich der Verabschiedung der Leitlinien: „Aufbauend auf der EU-Anpassungsstrategie werden die heute veröffentlichten Leitlinien allen EU-Ländern, Regionen und lokalen Verwaltungen helfen, wirksame Anpassungsmaßnahmen zu planen, um unsere Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Städte und die Natur vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen.“
Hintergrund:
Die Europäische Kommission hat am 24. Februar 2021 ihre neue EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel verabschiedet. Die neue Strategie legt dar, wie sich die Europäische Union an die unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels anpassen und bis 2050 klimaresilient werden kann. Die Strategie verfolgt vier Hauptziele: die Anpassung an den Klimawandel intelligenter, schneller und systemischer zu gestalten und die internationalen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu verstärken.
Intelligentere Anpassung
Anpassungsmaßnahmen müssen auf soliden Daten und Risikobewertungsinstrumenten basieren, die allen zur Verfügung stehen – von Familien, die Häuser bauen, über Unternehmen in Küstenregionen bis hin zu Landwirten, die ihre Ernte planen. Um dies zu erreichen, schlägt die Strategie Maßnahmen vor, die die Grenzen des Wissens über Anpassung erweitern, damit wir mehr und bessere Daten über klimabedingte Risiken und Verluste sammeln und Climate-ADAPT als europäische Plattform für Anpassungswissen ausbauen können.
Schnellere Anpassung
Die Auswirkungen des Klimawandels seien bereits spürbar, deshalb müssten sich die EU-Mitgliedsländer schneller und umfassender anpassen. Die Strategie konzentriere sich daher auf die Entwicklung und Umsetzung von Anpassungslösungen, die dazu beitragen, klimabedingte Risiken zu reduzieren, den Klimaschutz zu erhöhen und die Verfügbarkeit von Süßwasser zu sichern.
Mehr systemische Anpassung
Der Klimawandel werde Auswirkungen auf allen Ebenen der Gesellschaft und in allen Wirtschaftssektoren haben, daher müssten Anpassungsmaßnahmen auch systemisch sein. Die Kommission werde sich weiterhin aktiv dafür einsetzen, dass Überlegungen zur Klimaresilienz in allen relevanten Politikbereichen durchgängig berücksichtigt werden. Sie werde die Weiterentwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien und -plänen auf allen Governance-Ebenen mit drei Querschnittsprioritäten unterstützen:
- Integration der Anpassung in die makrofiskalische Politik
- Naturbasierte Lösungen für die Anpassung
- Lokale Anpassungsmaßnahmen.
Verstärkte internationale Maßnahmen für Klimaresilienz
Die EU will die Unterstützung für die internationale Klimaresilienz und -vorsorge durch die Bereitstellung von Ressourcen, durch die Priorisierung von Maßnahmen und die Steigerung der Wirksamkeit, durch die Aufstockung der internationalen Finanzmittel und durch ein stärkeres globales Engagement und einen stärkeren Austausch über Anpassung an den Klimawandel verstärken.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (28.07.2023) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.