Digitale Brieftasche kommt 2026 – Europäische Kommission erlässt Vorschriften zur Einführung einer digitalen Identität und legt einheitliche technische Standards fest
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Am 20. Mai 2024 sind die Vorschriften zur Einführung einer europäischen digitalen Identität in Kraft getreten. Dies ermöglicht allen EU-Bürger/innen ab 2026 die digitale Brieftasche nutzen zu können. Die digitale Brieftasche ist eine mobile App, die in jedem EU-Mitgliedstaat ausgegeben wird und es den Bürger/innen ermöglicht, sich in voller Sicherheit auszuweisen und auf öffentliche und private online-Dienste in ganz Europa zuzugreifen.
Die Europäische Kommission spricht von einer Revolution der digitalen Identifizierung. Jede/r Nutzer/in der Brieftasche soll dann in der Lage sein, Online-Dienste zu nutzen, digitale Dokumente wie einen mobilen Führerschein oder ein elektronisches Rezept auszutauschen, Bankkonten zu eröffnen oder Zahlungen unter voller Kontrolle der persönlichen Daten vorzunehmen.
Millionenförderung für große Pilotprojekte
Die Kommission verweist darauf, dass bereits 46 Millionen Euro aus dem Programm „Digitales Europa“ in vier große Pilotprojekte investiert wurden, um die europäische digitale Brieftasche in einer Reihe von alltäglichen Anwendungsfällen zu testen, u. a. in den Bereichen mobiler Führerschein, elektronische Gesundheitsdienste, Zahlungen sowie Bildungs- und Berufsqualifikationen; eine zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für groß angelegte Pilotprojekte zur Unterstützung der Einführung der Geldbörsen wurde mit der Bekanntgabe der Vorschriften veröffentlicht.
Einheitliche Standards für die Digitale Brieftasche
Die Europäische Kommission hat am 28.11.2024 einheitliche Standards und Verfahren für die technischen Funktionen und Zertifizierung festgelegt, damit die digitalen Brieftaschen interoperabel sind und in der ganzen EU akzeptiert werden. Diese Brieftaschen werden in den EU-Mitgliedstaaten entwickelt.
Spezifikationen und Verfahren für die technischen Funktionen
In vier Durchführungsverordnungen werden einheitliche Standards, Spezifikationen und Verfahren für die technischen Funktionen der Brieftaschen festgelegt, z. B. Datenformate für die grenzüberschreitende Nutzung digitaler Dokumente und Maßnahmen zur Gewährleistung der Zuverlässigkeit und Sicherheit der Brieftaschen. In allen digitalen Brieftaschen wird der Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre gewährleistet. Die Daten werden lokal in der Brieftasche gespeichert. Die Nutzer/innen haben die Kontrolle darüber, welche Informationen sie weitergeben; ausdrücklich weist die Europäische Kommission darauf hin, dass bei der Entwicklung der Brieftaschen kein Tracking oder Profiling stattfindet. Außerdem wird ein Datenschutz-Dashboard eingebaut, das vollständige Transparenz darüber bietet, wie und mit wem Informationen aus der Wallet geteilt werden.
Rahmen für die Zertifizierung
Die fünfte Durchführungsverordnung legt Spezifikationen und Verfahren fest, um einen soliden Rahmen für die Zertifizierung der europäischen Brieftasche für digitale Identitäten (eID) im Rahmen des europäischen Rahmens für digitale Identitäten zu schaffen. Dieser soll gewährleisten, dass sie sicher sind und die Privatsphäre und die personenbezogenen Daten der Nutzer/innen schützen.