Europäisches Parlament gibt grünes Licht für das EU-Programm Horizont 2020
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Das Europäische Parlament hat am 21.11.2013 dem neuen EU-Programm "Horizont 2020" zugestimmt. Das Programm ist mit einem Budget von ca. 80 Mrd. € für die Jahre 2014-2020 das bislang größte Forschungsprogramm der EU und eines der größten mit öffentlichen Mitteln finanziertes Programm weltweit. Die Europäische Kommission begrüßte das positive Votum des Europäischen Parlaments und hofft, dass das Programm durch einen positiven Beschluss des zuständigen EU-Ministerrates am 11. Dezember 2012 in Kraft gesetzt werden kann. Nach der Parlamentsabstimmung erklärte die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin, Máire Geoghegan-Quinn, "Dieses Votum ist ein Beweis für das Vertrauen in die Wirkungskraft der Forschungs- und Innovationsförderung der EU. Es ebnet den Weg für mehr Innovation in die Wissensbasis und die Wettbewerbsfähigkeit Europas".
Horizont 2020 folgt auf das 7.Rahmenforschungsprogramm (2007-2013) und wird erstmalig sämtliche auf EU-Ebene vorhanden Förderinstrumente für Forschung und Innovation unter einem Dach bündeln, legt einheitliche Vorschriften fest und reduziert den bürokratischen Aufwand. Dadurch soll die Teilnahme für Antragsteller, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, leichter werden. Aufbauend auf drei Säulen - Wissenschaftsexzellenz, führende Rolle der Industrie und gesellschaftliche Herausforderungen - wird es Forschung von der Pionierforschung bis hin zu marktnaher Innovation fördern. Die Europäische Kommission hebt besonders folgende Bestandteile von "Horizont 2020" hervor:
- eine Aufstockung der Mittel für den Europäischen Forschungsrat, der bereits eine der weltweit führenden Fördereinrichtungen für die Pionierforschung ist,
- innovative öffentlich-private Partnerschaften in Bereichen wie neue Arzneimittel, umweltfreundlichere Luftfahrzeugtechnologien und Elektronik,
- Investitionen in Schlüsseltechnologien (KET) wie Photonik, Nanotechnologie und Biotechnologie,
- ein von den jeweiligen Herausforderungen abhängiger Ansatz zur Lösung von zentralen Fragen, denen sich unsere Gesellschaft gegenübersieht: z.B. Gesundheitsversorgung, nachhaltige Landwirtschaft, intelligenterer und umweltfreundlicherer Verkehr sowie Klimawandel,
- ein neuer Schwerpunkt auf der Ausweitung der Beteiligung von Einrichtungen aus leistungsschwächeren EU-Ländern, einschließlich verstärkter Synergien mit den Europäischen Strukturfonds und dem Europäischen Investitionsfonds,
- ein KMU-spezifisches Instrument und ein Pilotinstrument mit der Bezeichnung "Fast Track to Innovation", die den Zeitraum von der Idee bis hin zur Marktreife verkürzen und die Beteiligung von Industrie, KMU und erstmaligen Antragstellern im Rahmen von "Horizont 2020" ankurbeln sollen,
- ein Programm für "Wissenschaft mit der und für die Gesellschaft", um die europäische Gesellschaft einzubinden, die Attraktivität wissenschaftlicher Laufbahnen zu erhöhen und die unausgewogene Verteilung der Geschlechter in diesem Bereich anzugehen.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (26.11.2013) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.