KSI: Implementierung und dauerhafter Aufbau eines Energiemanagementsystems für die Liegenschaften des Rhein-Kreis Neuss - 01.09.2023 bis 31.08.2026 - Förderkennzeichen: 67K24264
Der Rhein-Kreis Neuss hat sich dazu entschlossen, seine Energieeffizienz zu verbessern und einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu fördern. Aus diesem Grund implementiert die Behörde ein Energiemanagementsystem (EMS), genauer gesagt ein Kommunales Energiemanagementsystem, das den Anforderungen der Kom.EMS Qualitätsstufe Standard entspricht. Die Zertifizierung nach Kom.EMS beinhaltet den Aufbau notwendiger organisatorischer Grundlagen sowie die Festlegung verbindlicher Abläufe, Strukturen, Verantwortlichkeiten und Arbeitsbereiche für den dauerhaften Betrieb des Systems. Zur Realisierung der einzelnen Aufgaben wird ein Energieteam gebildet, welches verschiedene Kompetenzen zur Umsetzung der Anforderungen enthält.
Bei der systematischen Erschließung von Einsparpotenzialen richtet sich der Blick zunächst auf Maßnahmen, die keine oder nur geringe Investitionen erfordern – zum Beispiel Energiecontrolling, Betriebsoptimierung der bestehenden Anlagentechnik, Hausmeisterschulungen und die Motivation von Gebäudenutzern zu energiesparendem Verhalten. Betriebsoptimierung bedeutet, dass die Einsparpotenziale ausgeschöpft werden, ohne dass die Nutzer Einschränkungen erfahren.
Im nächsten Schritt gibt das Energiemanagement auch wichtige Hinweise zur Dimensionierung von technischen Anlagen, wodurch sich künftig Investitionskosten senken lassen.
Zusätzlich wird jährlich ein umfassender Energiebericht veröffentlicht. Dieser beschreibt und analysiert die Verbrauchssituation der wesentlichen Energieverbraucher und wird dem Kreistag vorgestellt. Die Diskussion des Energieberichts ermöglicht eine Evaluierung der Fortschritte und eine Überprüfung der vereinbarten Ziele, um sicherzustellen, dass das Energiemanagementsystem einer kontinuierlichen Verbesserung unterzogen wird.
Mit der Einführung dieses Energiemanagementsystems unterstreicht der Kreis ihr Engagement für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und effiziente Ressourcennutzung. Durch die kontinuierliche Überwachung und Optimierung der Energieverbräuche trägt der Kreis aktiv zur Reduzierung seines ökologischen Fußabdrucks bei und setzt ein wichtiges Zeichen für eine verantwortungsvolle Verwaltung.
Prozess der Zertifizierung nach Kom.EMS
Prozessphase 1: Grundsatzentscheidungen
• Grundsatzentscheidung durch Entscheidungsebene
Prozessphase 2: Organisieren
• kommunale Ziele formulieren und veröffentlichen,
• Etablierung eines kommunalen Energieteams,
• Maßnahmenplan für die Einführung eines Kommunalen Energiemanagements (KEM) erstellen und abstimmen,
• Dienstanweisung Energie: Energiemanagement verankern,
• Energiecontrolling-Software beschaffen und einrichten.
Prozessphase 3: Erfassen – Bewerten – Analysieren
• Vollständige Liegenschaftsübersicht,
• Verbrauchsbereinigung und Kennwertermittlung,
• Auswahl prioritärer Gebäude,
• Grobanalyse Energielieferverträge,
• Energiebericht erstellen bzw. aktualisieren,
• Maßnahmenplan erstellen bzw. aktualisieren,
• Verbrauchs- und Rechnungscontrolling einrichten.
Prozessphase 4: Optimieren
• Nutzungsstrukturen optimieren,
• Sensibilisierung der Gebäudenutzer,
• Optimierung des Anlagenbetriebs, Warm- und Kaltwasserbetrachtung,
• bedarfsgerechte Beschaffung.
Prozessphase 5: Dokumentieren und Kommunikation
• Standardenergieberichte erstellen,
• Review des Prozesses.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.
Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.