Bundesverdienstkreuz am Bande für Wilhelm Schepping aus Neuss
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Langjähriges Engagement wurde jetzt belohnt: Wilhelm Schepping aus Neuss erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke überreichte dem 84-Jährigen im Neusser Kreishaus die Auszeichnung für seine vielfältigen Verdienste im kulturellen Bereich.
Der 1931 in Neuss geborene Wilhelm Schepping hat sich in besonderem Maße für Lehre, Wissenschaft, Kunst, Musik sowie für heimatliche Sprache und Brauchtum eingesetzt. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte in seiner Laudatio, dass der Geehrte ein Mensch sei, "der Außerordentliches geleistet hat und immer noch leistet". "Sein Engagement beschränkt sich nicht auf die Kunstform der Musik, ebenso wenig wie es auf einen Standort begrenzt ist", sagte Petrauschke und fuhr fort: "Es braucht einen langen Atem, um im Überblick einige der unzähligen Aktivitäten von Wilhelm Schepping vorzustellen."
Schepping studierte Musikwissenschaft, Germanistik, Philosophie, Pädagogik und Psychologie an der Universität Köln. Ab 1959 war er im Schuldienst am Quirinus-Gymnasium Neuss tätig und wechselte 1968 in den Hochschuldienst. Zunächst wirkte er als Professor an der Pädagogischen Hochschule Neuss sowie an den Universitäten in Düsseldorf und Aachen und seit 1985 an der Universität Köln.
Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit gründete und leitete Wilhelm Schepping das Neusser Kammerorchester. So trat das Orchester unter seiner Mitwirkung rund 280 Mal auf. Außerdem gründete er den Verein "Freunde und Förderer des Neusser Kammerorchesters".
Darüber hinaus ist Wilhelm Schepping gesellschaftlich in zahlreichen Gremien aktiv, die sich mit Musik, Musikwissenschaften und Volkskunde befassen. Sein besonderes Engagement gilt der heimatlichen Sprache und Mundart. So leitete er den "Arbeitskreis Mundart" der Heimatfreunde Neuss und wirkte an zahlreichen Rundfunksendungen der Heimatfreunde mit. Außerdem erforschte er die Verbreitung von Quirinus-Liedern und veröffentlichte 2009 das Werk "Quirinus-Lieder, Quirinus in Europa". Insgesamt brachte der Professor mehr als 200 nationale und internationale Publikationen heraus, viele davon mit einem Bezug zu Ness.
Für sein umfangreiches Wirken ist der Musikprofessor bereits mehrfach ausgezeichnet worden. 1983 erhielt er das große Stadtsiegel der Stadt Neuss, 1993 den Päpstlichen Gregorius-Orden. Der Rhein-Kreis Neuss mit seinem Internationalen Mundartarchiv "Ludwig Soumagne" verlieh im 2003 die Franz-Peter-Kürten-Auszeichnung für seine Verdienste um die volkskundliche Forschung und rheinische Mundart. Im Jahr 2008 kamen der Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland um im Jahr 2012 die Hermann von
Hessen-Auszeichnung der Heimatfreunde Neuss hinzu.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke wünschte Schepping, dass er hoffentlich noch lange aktiv bleiben kann. Der Geehrte selbst zeigte sich in seiner Ansprache dankbar gegenüber seiner Familie - der vor wenigen Monaten verstorbenen Ehefrau Annette und den fünf Töchtern. Seine Tochter Ruth Silja verlieh der Feierstunde mit ihrem Gesang, begleitet von Joachim Neugart, dem jetzigen Leiter des Neusser Kammerorchesters, am Klavier einen besonderen musikalischen Rahmen.
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