Gute Zusammenarbeit zwischen IHK und Rhein-Kreis Neuss
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Von der Zukunft der Braunkohle über Breitbandausbau und Tourismusvermarktung bis zu den Herausforderungen des Flüchtlingszustroms und die Metropolregion Rheinland reichten die Themen, die die Verwaltungsspitze des Rhein-Kreises Neuss mit der Geschäftsführung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein im Kreishaus Neuss erörterte. "Der Rhein-Kreis Neuss ist ein starker Wirtschaftsstandort mit überdurchschnittlicher Produktivität und darüber hinaus auf Seiten der IHK bestens bekannt", lobte Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, zuvor lange Jahre selbst in Diensten des Kreises. "Dennoch ist es gut, immer wieder Gedanken und Positionen zu wirtschaftlichen Themen auszutauschen."
Die Art und Weise, wie dann die Themen beim dreistündigen Treffen in Neuss behandelt wurden, zeigte: Die Chemie zwischen IHK und Rhein-Kreis Neuss stimmt. In vielen Fragen sind sich IHK und Kreis einig. So begrüßt die IHK die Initiative des Kreises, mittelfristig eine möglichst flächendeckende Internetverbindung über Glasfasernetze mit einer Übertragungsrate von 100 Megabit/Sekunde in jeden Haushalt und in jeden Betrieb zu erreichen. Der Kreis will zum Ausbau die Förderkulisse des Landes und Bundes nutzen. "Beim digitalen Wandel gilt es mit an der Spitze zu stehen, denn eine flächendeckend schnelle Internetverbindung ist heute ein klarer Wettbewerbsvorteil für unsere Region und ihre Unternehmen", betonte Petrauschke.
Beim Thema schulische und berufliche Integration von Flüchtlingen wollen IHK und Kreis das Tempo erhöhen und gemeinsame Gespräche mit der Arbeitsagentur führen. Ein "Lotse" wird darüber hinaus künftig zentraler Ansprechpartner bei der IHK für Unternehmen sein und ihnen bei der Integration eines Flüchtlings zur Seite stehen.
Demonstrativer Schulterschluss auch beim Thema Braunkohle: "Die Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Strompreise für die Unternehmen haben für die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein oberste Priorität. Vor diesem Hintergrund kann auf die heimische Braunkohle auch langfristig nicht verzichtet werden", sagte Steinmetz. "Das Rheinische Revier befindet sich im Strukturwandel, diesen Wandel müssen wir sinnvoll gestalten – im Sinne der Beschäftigten der Energiewirtschaft." Kreis und IHK verabredeten, das Land gemeinsam stärker in die Pflicht zu nehmen, die Innovationsregion Rheinland (IRR) als "schlagfertiges Instrument" für den Strukturwandel auszubauen.
Beide – IHK und Kreis – wollen sich auch dafür einsetzen, das Standortinformationssystem für Gewerbeflächen als Projekt in der Metropolregion Rheinland voranzubringen. Strukturdaten im Rheinland sollen künftig vernetzt und über ein Internetportal angeboten werden, um der Wirtschaft schnellere und gezielte Abfragen, z.B. zur Flächenverfügbarkeit zu ermöglichen.
Weiteren Gesprächsbedarf meldete Petrauschke jedoch beim Wunsch der Stadt Krefeld an, die Pläne für eine südliche Anbindung des Rheinhafens an die Autobahn A57 über Meerbuscher Stadtgebiet im Zuge der Fortschreibung des Regionalplans voranzubringen. Steinmetz betonte, dass eine leistungsfähige Anbindung des Hafens dringend notwendig sei: "Von einem prosperierenden Hafen profitiert nicht nur die Stadt Krefeld, sondern der Niederrhein insgesamt." Weitere Arbeitsgespräche zwischen Kreis und IHK soll es auch beim Thema "Tourismusvermarktung Niederrhein" geben.
Eine florierende Wirtschaft sei die Voraussetzung für einen blühenden Standort, eine blühende Region mit hoher Lebensqualität, betonten Petrauschke und Steinmetz zum Abschluss der Gespräche. "Kammer und Kreis werden die Gespräche über aktuelle Wirtschafts- und Regionalthemen fortsetzen", kündigten sie an.
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