Kreis prüft Klagemöglichkeit gegen AKW Tihange
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Nicht nur im Aachener Dreiländerdreieck wächst die Sorge vor einem Atomunfall in dem als unsicher geltenden Atomkraftwerk Tihange in der Nähe von Antwerpen. Auch die Politik im Rhein-Kreis Neuss übte heftige Kritik an der kürzlichen Wiederinbetriebnahme der nach einer Pannenserie in die Kritik geratenen, alten Kraftwerksanlage.
Einstimmig beschloss jetzt der Kreisausschuss, dass die Bundes- und Landesregierung zum Schutz der Bevölkerung aufgefordert werden sollen, Abschalt-Gespräche mit der belgischen Regierung zu führen. Außerdem soll die Kreisverwaltung die Möglichkeit prüfen, der Klage der Städteregion Aachen beizutreten. Grundlage waren zwei Anträge von CDU und FDP sowie von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke. Nach einer ersten Prüfung des Rechtsamtes beim Kreis hätte eine Klage jedoch keine Aussicht auf Erfolg, weil der Rhein-Kreis Neuss in der sogenannten "Fernzone" mit mehr als 100 Kilometern Entfernung zum AKW Tihange liegt. Dennoch werden alle rechtlichen Möglichkeiten erneut geprüft.
In der Grenzregion klagen die Städteregion Aachen mit zehn Kommunen, der Kreis Düren und drei niederländische Kommunen gegen den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks. Aachen liegt circa 70 Kilometer entfernt.
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