Konferenz im Kreishaus beleuchtete die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
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Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stand jetzt im Kreishaus Grevenbroich im Blickpunkt. Der Rhein-Kreis Neuss beschäftigt sich bereits seit Mitte der 1990er Jahre mit diesem Themenkomplex. Das Konzept „Rundum gesund“ ordnet seit 2009 kommunale Projekte und Programme in eine Gesamtstrategie ein. Basis ist das 2006 vom Kreistag verabschiedete Aktionsprogramm „Kinder- und Jugendgesundheit“. „Unser übergeordnetes Ziel ist es, gute Startchancen zu ermöglichen, Gesundheit und Lebensqualität zu erhalten oder – wenn möglich – zu verbessern. An dieser Aufgabe arbeiten im Rhein-Kreis Neuss viele Partner engagiert und erfolgreich mit“, sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei seiner Begrüßung zur zwölften Sitzung der Konferenz für Gesundheit, Pflege und Alter, zu der auch Kreisdirektor Dirk Brügge und der zuständige Dezernent Karsten Mankowsky gekommen waren.
Barbara Albrecht, Leitende Kinderärztin im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Kreises, stellte die aktuellen Entwicklungen vor. Die Zielgruppen der Gesundheitsförderung seien vielfältig: Neben Säuglingen, Kindern und Jugendlichen rückten Schwangere und junge Familien, aber auch Erzieherinnen, Tagesmütter und Hebammen als Multiplikatoren in den Mittelpunkt. Mit bedarfsorientierten Maßnahmen würden speziell die Übergänge der Lebensphasen bereits gut unterstützt. „Im Projekt ,Aufgeweckt‘ stellten über die Hälfte der Erzieher nach der Umsetzung der Fortbildungsinhalte Veränderungen in der Kita fest – hin zu einer gesunden Ernährung und einer ausreichenden Bewegung“, so Albrechts Fazit über das seit 2013 laufende Vorhaben. Diese Meinung bestätigten die Leitungen der Weckhovener Kindertagesstätten „Zauberhütte“ und „St. Paulus“.
Professor Dr. Christian Gnoth, Grevenbroicher Endokrinologie, sprach über die Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin. Bis 2014 seien nach dem Einsatz von IVF (In-vitro-Fertilisation) und ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) 225 625 Kinder in Deutschland geboren worden, weltweit bis heute sogar fünf Millionen. „Der Kinderwunsch ist heute in den allermeisten Fällen erfüllbar, die Reproduktionsmedizin bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten“, so Gnoth. Dr. Hakan Kaymak, Augenarzt, Augenchirurg und leitender Operateur im Makula-Netzhaut-Zentrum in Düsseldorf, berichtete über Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen. Sie entstehe, wenn der Augapfel zu lang sei. Lichtstrahlen, die ins Auge fielen, bildeten dann ihren Brennpunkt nicht genau auf der Netzhaut, sondern davor und führten zu einem unscharfen Bild. Mit modernen Therapien und mehr Tageslicht könne allerdings das Längenwachstum des Auges eingedämmt werden, um Spätfolgen wie Netzhautablösung vorzubeugen.
Auf der Agenda der Konferenz stand auch der Bericht über den aktuellen Sachstand der örtlichen Planung nach dem Altenpflegegesetz NRW. Derzeit läuft die Umsetzungsphase. Geplant sind unter anderem die Gewinnung von Pflegepersonal und die Erarbeitung einer lokalen Agenda mit den vor Ort tätigen Akteuren. Die erste Sitzung des Runden Tischs „Pflegeausbildung“ hat Anfang des Jahres getagt und dabei ein Bündnis für die Pflegeausbildung beschlossen. Die Kreisverwaltung wird alle Akteure zu einer zweiten Sitzung im Sommer einladen. Dabei sollen konkrete Maßnahmen vorgestellt werden, berichtete Marcus Mertens vom Kreissozialamt.
Die nächste Konferenz für Gesundheit, Pflege und Alter findet am 6. November wieder im Kreishaus Grevenbroich statt. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich willkommen.
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