Neu in der Jugendeinrichtung „Die Rübe“: Beratung bei Depressionen für Kinder und Jugendliche
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Die Jugendeinrichtung „Die Rübe“ in Dormagen-Horrem bietet ein neues Beratungsprogramm für Jugendliche mit psychischen Problemen an. Das Programm #totalnormal wurde vom Kreisgesundheitsamt mit der Jugendeinrichtung „Die Rübe“ und dem Neusser Alexius-/Josef-Krankenhaus entwickelt.
Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky, der Ärztliche Direktor und Geschäftsführer des Alexius-/Josef-Krankenhauses Martin Köhne und Andreas Stefen, Leiter der Jugendeinrichtung „Die Rübe“, stellten das Projekt vor. Einmal im Quartal kommen Ärzte, Psychologen oder Kinder-Psychiater in die Dormagener Jugendeinrichtung und führen dort Einzelberatungen und Gruppengespräche mit den jungen Leuten. Auf Wunsch sind auch Mitarbeiter der „Rübe“ bei diesem Termin dabei.
Andreas Stefen leitet die Einrichtung, deren Träger die Diakonie Rhein-Kreis Neuss ist, und hat die Erfahrung gemacht, dass zum Beispiel Jugendliche mit Depressionen selten über ihre psychischen Probleme sprechen. „Weder im Gespräch mit Gleichaltrigen noch zuhause in der Familie ist dies ein Thema. Mit diesem neuen niedrigschwelligen Angebot wollen wir den Betroffenen helfen und ihnen eine Beratung dort anbieten, wo sie ihre Freizeit verbringen“, sagt Stefen.
Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky berichtet, dass der Rhein-Kreis Neuss vom Deutschen Städtenetzwerk als Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendgesundheit ausgezeichnet wurde. „Es ist uns ein großes Anliegen, dass psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen frühzeitig erkannt und ernst genommen werden. Gerade diese Zielgruppe darf mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden“, betonte Mankowsky. „Deshalb haben wir dieses Programm #totalnormal zusammen mit unseren Partnern entwickelt.“
Nach einer Projektzeit von zwei Jahren soll Bilanz gezogen werden. Doch alle Beteiligten sind davon überzeugt, dass das Projekt auch danach fortgesetzt und eventuell sogar ausgeweitet wird. „Der Bedarf ist da“, erläutert der Mediziner. „Jährlich begehen in Deutschland 10.000 Menschen Selbstmord, darunter viele Jugendliche.“
In den Beratungsstunden erhalten die jungen Leute auch Informationen zu psychischen Krankheiten wie z.B. Depressionen. Ziel ist, dass psychische Erkrankungen früher erkannt und behandelt werden können. Außerdem sollen Vorurteile gegenüber betroffenen Menschen abgebaut werden. Auch Eltern betroffener Jugendlicher haben die Möglichkeit, das Angebot in Anspruch zu nehmen. Erster Beratungstermin in der Jugendeinrichtung „Die Rübe“ ist der 28. Mai. Ansprechpartner vor Ort ist Einrichtungsleiter Andreas Stefen unter Tel. 02133 536527.
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