Vorbildlich: Digitales Lernen am Berufsbildungszentrum Weingartstraße
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Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, Unterrichtsinhalte digital zu vermitteln. In einer Unterrichtsstunde zeigten im Berufsbildungszentrum (BBZ) Weingartstraße jetzt Lehrkräfte zusammen mit Schülerinnen und Schüler, wie dies in der Praxis funktioniert. Die Lehrer Christopher Drews und Elke Klehm berichteten: „Wir haben in den letzten Monaten über Online-Plattformen und per E-Mail mit unseren Schülern kommuniziert. Dabei kam uns zu Gute, dass der Kreis zuvor bereits alle Lehrkräfte mit Laptops bzw. Tablets ausgestattet hatte.“ Mit einer bereits vor Jahren eingeführten Software konnten die Lehrkräfte die Schüler über Teams erreichen und die Unterrichtsinhalte in den vergangenen Monaten größtenteils auf digitalem Weg vermitteln.
Kreisschuldezernent Tillmann Lonnes und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke machten beim Besuch im Berufskolleg an der Weingartstraße deutlich, dass der Rhein-Kreis Neuss die Digitalisierung an seinen Schulen vorantreibt. „Wir investieren allein in diesem Jahr 10,6 Millionen Euro in Infrastruktur- und Digitalisierungsmaßnahmen für unsere vier Berufsbildungszentren und acht Förderschulen“, sagte Petrauschke. „Corona hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir digital gut aufgestellt sind.“
Neben eigenen Haushaltsmitteln nutzt der Kreis die Fördermittel des Bundes für die Breitbandanbindung sowie die Förderprogramme „Gute Schule 2020“ und des Digitalpaktes. Dabei stehen der Ausbau und die Verbesserung digitaler Infrastrukturen der Schulen im Mittelpunkt. Beispiele sind die digitale Vernetzung und die Verkabelung von Schulgebäuden oder die Einrichtung von WLAN. Im Gespräch mit Landrat und Dezernent betonten die Schüler der Schnellläuferklasse, die die zweijährige Ausbildung zum Industriekaufmann bzw. zur Industriekauffrau absolvieren, wie wichtig ein schnelles Netzwerk ist. „Wenn das Internet ausfällt, können wir nicht wie geplant arbeiten“, stellten sie fest. Nach den Sommerferien soll das Neusser BBZ an das Breitbandnetz der Telekom angeschlossen werden, so dass die Schüler voraussichtlich spätestens im September 2020 mit schnellem Internet arbeiten können. Für diesen und weitere Schulstandorte versucht der Rhein-Kreis-Neuss, den Ausbau, soweit es möglich ist, noch zu beschleunigen, berichtet Marina Tressel, die Breitbandkoordinatorin des Kreises.
Kreisdezernent Tillmann Lonnes hat auch im Blick, dass nicht alle Schüler geeignete Hard- und Software für das Online-Lernen haben. „In der Regel nutzen die Schüler ihre eigenen Endgeräte im Unterricht“, erläuterte er. „Bedürftige Schüler werden vom Schulträger mit mobilen Endgeräten ausgestattet.“ Dazu habe die große Koalition in Berlin ein Förderprogramm aufgelegt. Dieter Bullmann, Schulleiter des BBZ Weingartstraße, weiß, dass eine gute Fortbildung der Lehrer der Schlüssel zum Erfolg ist. Lehrer Christopher Drews ist Teil des Netzwerkteams, das die Lehrkräfte in den vergangenen Wochen geschult hat. „Wir haben alle Kolleginnen und Kollegen in Webinaren auf einen Stand gebracht“, berichtete Drews. „Dadurch, dass wir die Endgeräte für die Lehrkräfte bereits vor Ort hatten, konnten wir trotz Corona unseren Unterricht in digitaler Form anbieten.“
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