Deklaration: HIV-positive Menschen im Arbeitsleben nicht diskriminieren
Verwaltung |
Der Rhein-Kreis Neuss geht voran beim diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben. Die Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und UWG/Freie Wähler/Zentrum haben im Kreistag die Unterzeichnung der Deklaration #positivarbeiten der Deutschen AIDS-Hilfe durch den Rhein-Kreis Neuss beantragt und beschlossen.
„Damit gehen wir mit gutem Beispiel voran. Mit der Unterzeichnung bekräftigt die Kreisverwaltung die Selbstverständlichkeit, dass HIV-positive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter willkommen sind, gegen Diskriminierung eingeschritten und ein offenes und respektvolles Miteinander gefördert wird“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
„Immer wieder erleben HIV-positive Menschen Benachteiligungen – von abschätzigen Bemerkungen bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes. Arbeitgeber fürchten manchmal, HIV-positive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären den Anforderungen des Jobs nicht gewachsen. Diese Sorge ist schlicht unbegründet. HIV verändert weder Talent noch Fähigkeiten“, so Csilla Patocs, die in der Fachstelle „Sexuelle Gesundheit“ des Kreisgesundheitsamts Ansprechpartnerin für alle ist, die Fragen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen haben.
Mit der Deklaration verpflichtet sich der Rhein-Kreis Neuss, ein respektvolles Miteinander im Arbeitsalltag zu fördern. „Wir stehen ein für Menschen mit HIV und anderen chronischen Erkrankungen. Diskriminierung treten wir entschieden entgegen“, so heißt es darin. In der Kreisverwaltung werde deutlich gemacht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit HIV willkommen seien. Im Fall von Diskriminierung könnten sie sich an Beschwerdestellen beziehungsweise geschulte Ansprechpartner wenden.
„Wir sorgen dafür, dass Führungskräfte im Bereich Personalmanagement und im Betriebsrat aktuelle Kenntnisse über das Leben mit HIV erwerben. Wir verlangen weder bei der Einstellung noch im Rahmen betriebsärztlicher Untersuchungen einen HIV-Test und fragen auch nicht nach einer HIV-Infektion“, so der Kreis. Man signalisiere öffentlich, „dass wir uns mit HIV auseinandergesetzt haben und publizieren diese Deklaration und andere Materialien zum Umgang mit HIV auch in unseren internen Medien“.