Veranstaltungen des Archivs im Rhein-Kreis Neuss: Vorträge über den Zonser Rheinzoll und die Kirche St. Peter und Paul in Grevenbroich
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Das Archiv im Rhein-Kreis Neuss setzt seine historischen Reihen „Geschichte im Gewölbekeller“ und „Geschichte vor Ort“ fort. Am Dienstag, 18. April, referiert Dr. Max Plassmann vom Historischen Archiv der Stadt Köln zum Thema „Der Rheinzoll in Zons“. Beginn ist um 19 Uhr. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Dormagen e. V. angeboten. Veranstaltungsort ist die Nordhalle von Burg Friedestrom (Schloßstraße 1, 41541 Dormagen-Zons).
Zons hätte ohne den seit dem späten 14. Jahrhundert dort angesiedelten Zoll eine ganz andere Entwicklung genommen und wäre heute nicht das, was es ist. Eine spätmittelalterliche Zollstation kann man sich aber nicht so vorstellen wie eine heutige Grenzkontrolle. Der Vortrag verfolgt daher Aufbau, Arbeitsweise und Probleme der Zollerhebung in Zons bis etwa 1800 – und wer wie davon profitierte. Streitigkeiten um die Höhe der Abgaben, die Verdienstspanne des Zollpersonals und schlicht vorbeifahrende Schiffe waren genauso an der Tagesordnung wie komplizierte Verhandlungen über die Frage, was denn ein Schiffer hinter einer Fuhre billigen Massenguts wohl noch geladen hatte. Kein Wunder also, dass die Zöllner immer wieder eine Kerze in der Kirche aufstellten, standen sie doch an der Schnittstelle zwischen der Entstehung des modernen Staats, den Interessen des freien Handels und den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung.
Zwei Tage später, am Donnerstag, 20. April, spricht Pfarrer Dr. Meik Schirpenbach (Grevenbroich) in der Kirche St. Peter und Paul in Grevenbroich-Stadtmitte unter der Überschrift „Vom Wachsen der Gotik“ zur Geschichte des sehenswerten Kirchenbaus. Beginn ist um 18 Uhr. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein für Grevenbroich und Umgebung e. V. sowie der Interessengemeinschaft „Heimat + Historie NE-BU 962“ angeboten.
Zu den frühesten Backsteinbauten des Mittelalters im Rheinland gehört der Chorraum der Wilhelmiten-Klosterkirche in Grevenbroich. Um 1300 erbaut, zeigt er deutliche Anklänge an zeitgenössische Bauten der Kölner Dombauhütte. Als Zeugnis für ein frühes Bewusstsein für Denkmalschutz blieb er beim Neubau der Pfarrkirche ab 1899 erhalten und wurde einfühlsam umbaut, sodass ein malerisches Gesamtensemble entstand. Die Ausstattung besitzt einige Highlights von Bedeutung, die weit über Grevenbroich hinausweisen.
Für beide Vorträge ist der Eintritt frei. Für die Veranstaltung am 18. April wird um eine vorherige Anmeldung per Email an kreisarchiv(at)rhein-kreis-neuss.de oder telefonisch unter 02133 530210 gebeten; für die Veranstaltung am 20. April ist eine solche nicht notwendig.
Wichtiger Hinweis: Sie sehen eine Archivseite. Diese Informationen geben den Stand des Veröffentlichungstages wieder (04.04.2023) und sind möglicherweise nicht mehr aktuell.