50 Jahre – 50 Orte: Im Kulturzentrum Sinsteden trifft moderne Kunst auf Landwirtschaft
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Jubiläumslogo zum 50-jährigen Bestehen des Rhein-Kreis Neuss
Breit gefächert ist das Angebot im Kreiskulturzentrum Sinsteden. In zwei Hallen präsentieren Leiterin Dr. Kathrin Wappenschmidt und ihr Team Skulpturen des Bildhauers Ulrich Rückriem. Außerdem gibt es eine archäologische Sammlung, während in den landwirtschaftlichen Hallen deutlich wird, wie sich der Ackerbau über 150 Jahre entwickelt hat. Dr. Kathrin Wappenschmidt erläutert: „Unser Landwirtschaftsmuseum erzählt eindrucksvoll anhand von Geräten aus vergangenen Jahrhunderten, wie früher gesät, geerntet und gelebt wurde. An den Maschinen und Werkzeugen lässt sich der Wandel ablesen, der unsere Region geprägt hat.“
Die Firma CASE IH, die bis 1997 ein großes Werk im Neusser Hafen betrieb, stellte eine größere Anzahl alter landwirtschaftlicher Geräte zur Getreideernte und Traktoren zur Verfügung und übergab diese zusammen mit dem letzten vom Band gelaufenen Traktor, einem Maxxum, an das Kulturzentrum Sinsteden. Mit dieser Sammlung erhielt das Landwirtschaftsmuseum überregionale Bedeutung, denn es stellt die Technisierung der Landwirtschaft über einen längeren Zeitraum anschaulich an gut erhaltenen und restaurierten Geräten dar. Zu verdanken ist dies vor allem zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich im Förderverein des Landwirtschaftsmuseums zusammen geschlossen haben und die die landwirtschaftlichen Geräte restaurieren und deren praktische Nutzung demonstrieren.
Der 1938 in Düsseldorf geborene Bildhauer Ulrich Rückriem hat die Hallen im Kreiskulturzentrum nicht nur mit seinen Skulpturen ausgestattet, sondern auch deren Architektur selbst entworfen und die Hallen somit somit zu einem Gesamtkunstwerk gemacht. In der Außenanlage verbinden sich Landwirtschaft und moderne Kunst: Konzipiert von Ulrich Rückriem und vom Rhein-Kreis Neuss, weist das Außengelände Aspekte der Landschaft und Landschaftsgestaltung, die sich auf die Kunst ebenso wie auf das Landwirtschaftsmuseum beziehen.
Im Eingangsbereich des historischen Vierkanthofes in Rommerskirchen-Sinsteden empfangen im Wechsel Doris Möhlen, Ute-Marie London, Nurten Winterberg und Yvonne Hösen die Besucherinnen und Besucher. Der Eintritt ist kostenlos. Zum Team gehören außerdem Museumspädagogin Manuela Broisch-Höhner, Leo Lausberg, der die Sammlungsbestände digitalisiert, Hausmeister Christoph Esser sowie Willi Rosewig und Steffi Hirschberg, die ihn unterstützen.
Während Gruppen mit Erwachsenen kostenpflichtige Führungen buchen können, bieten Dr. Kathrin Wappenschmidt und Museumspädagogin Manuela Broisch-Höhner kostenlose Führungen für Kindergärten und Schulen an. Die Themen sind breit gefächert und reichen von Archäologie und Geschichte bis hin zur Landwirtschaft. Römische Kinderspiele sind ebenso beliebt wie Apfel- und Erdbeerführungen und die Themen „Vom Korn zum Brot“, Kartoffeln sowie Haus- und Hoftiere.
Zu einer Pause lädt das Hofcafé ein: Auf der Speisekarte der Trattoria 29 steht neben italienischer Küche auch selbstgebackener Kuchen. Das Café ist während der Öffnungszeiten des Kulturzentrums Sinsteden und darüber hinaus geöffnet.
Sinsteden ist außerdem regelmäßig Veranstaltungsort für vielfältige kulturelle Events. Kathrin Wappenschmidt berichtet: „Unsere Highlights sind in diesem Jahr das Blues-Rock-Festival am 14. Juni, die Oper im Expresso-Format in der Reihe „Sinstedener Klassik“ am 30. Juli und der Blues Brunch am 3. August.“ Wechselnde Ausstellungen ergänzen das abwechslungsreiche Angebot. So kommt in diesem Jahr die Ausstellung „Mythos Wildpferd“ im Rahmen des Museumsnetzwerkes Rhein-Maas und des Themenjahres „Freiheit – vrijheid“ 2025/26 des Kulturraums Niederrhein nach Sinsteden. Ebenfalls geplant sind die Ausstellung „Preisträger des europaweiten Wettbewerbes zum Naturfotografen des Jahres 2024“ der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen sowie eine Ausstellung der Fotofreunde Düsseldorf.
Infos zum Kulturzentrum Sinsteden
Eintritt frei, Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 12 bis 17 Uhr.