Der Rhein-Kreis Neuss ist als Träger des Rettungsdienstes zugleich Träger von sieben Rettungswachen: zwei in Grevenbroich, die vom Deutschen Roten Kreuz Grevenbroich betrieben werden, zwei in Meerbusch von der Johanniter-Unfall-Hilfe sowie jeweils eine in Jüchen und Rommerskirchen vom Malteser Hilfsdienst und eine in Korschenbroich vom DRK Neuss. Darüber hinaus gibt es im Kreisgebiet sieben weitere Rettungswachen in Trägerschaft der Stadt Neuss und der Stadt Dormagen.

Dr. Martin Stiller, Kreisdezernent für Sicherheit und Ordnung, gibt einen Überblick über alle Standorte: 

„Unser Bedarfsplan für den sogenannten Regelrettungsdienst sieht vier Rettungswachen in Neuss und Kaarst, jeweils zwei Wachen in Dormagen, Grevenbroich und Meerbusch sowie jeweils eine in Korschenbroich, Rommerskirchen und Jüchen vor, die zusammen das gesamte Kreisgebiet abdecken.“ 

Die Stadt Neuss als Trägerin von vier Rettungswachen in Neuss und Kaarst lässt diese durch das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und den Malteser Hilfsdienst betreiben. Die Stadt Dormagen ist Trägerin von zwei Rettungswachen und betreibt diese mit Kräften der Feuerwehr und Angestellten im Rettungsdienst selbst.

Marc Zellerhoff begleitet die Arbeit des Rettungsdienstes im Rhein-Kreis Neuss seit 2011 als dessen Ärztlicher Leiter. Er ist für die medizinische Qualität des Rettungsdienstes verantwortlich und erläutert: 

„Der Notarztdienst wird an fünf Standorten im Auftrag des Rhein-Kreises Neuss (Grevenbroich und Meerbusch), der Stadt Neuss (Johanna Etienne Krankenhaus und Lukaskrankenhaus) sowie der Stadt Dormagen sichergestellt. Die Krankenhäuser stellen die Notärztinnen und Notärzte.“

Regelmäßig werden die Standorte und Einsatzmittel in Bedarfsplanungen bewertet. „Dabei ist wichtig, dass die gesetzlichen Vorgaben zur Hilfsfrist – dies sind acht Minuten in städtischen und zwölf Minuten in ländlichen Gebieten – in 90 Prozent der Notfalleinsätze eingehalten werden“, betont Zellerhoff. Dafür wurden seit 2016 die neuen Wachstandorte Rommerskirchen und Kaarst eingerichtet. Ein weiterer Standort im Neusser Süden ist in Planung.

Aktuell testet der Rhein-Kreis Neuss in Absprache mit den Kostenträgern im Rahmen einer Pilotphase den Einsatz von Notfall-Krankentransportwagen. Hiermit sollen die Rettungswagen entlastet und die Hilfsfristen verbessert werden. Außerdem bildet der Rhein-Kreis Neuss in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen Notfall- und Rettungssanitäterinnen und -sanitäter aus. Veranstaltungen wie das jährliche Rettungsdienst Symposium tragen zur Fort- und Weiterbildung bei. Das „Gemeinsame Kompendium Rettungsdienst“ bildet die Grundlage für die Erweiterten Versorgungsmaßnahmen des medizinischen Fachpersonals. Mittlerweile nutzen 32 Kreise und kreisfreie Städte in NRW dieses vom Rhein-Kreis Neuss entwickelte Kompendium.

Kreisdezernent Dr. Martin Stiller weist auf die vom NRW-Ministerium für Inneres und Kommunales eingeführte Plattform IG NRW MediRIG hin: „Mit diesem Portal erhalten wir eine transparente Übersicht über die zur Verfügung stehenden Versorgungskapazitäten.“ Zurzeit werde eine elektronische Einsatzdokumentation eingeführt, um die Kommunikation mit den aufnehmenden Kliniken und damit die Patientensicherheit weiter zu verbessern. Für Dr. Stiller steht fest: 

„Nur durch die enge und innovative Zusammenarbeit können wir die aktuellen Herausforderungen in der präklinischen Notfallversorgung wie steigende Einsatzzahlen, Ressourcenengpässe und Personalprobleme, den demografischen Wandel und starke Auslastungen in den Krankenhäusern gemeinsam meistern.“