„Dass ein gutes Deutschland blühe... Leben nach Kriegsende 1945-1949“ heißt eine musikalische Lesung, die am Samstag, 22. März, um 19 Uhr in der Aula des Erasmus-Gymnasiums an der Röntgenstraße in Grevenbroich beginnt. Einlass mit Empfang, Imbiss und Getränken ist ab 18 Uhr. Veranstalter ist das Kommunale Integrationszentrum Rhein-Kreis Neuss. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus zum 80. Mal jährt.

Aus diesem Anlass versetzen sich der deutsche Schauspieler sowie Hörbuch- und Hörspielsprecher Roman Knižka und das Bläserquintett OPUS 45 in ihrem neuen Programm zurück in die frühe Nachkriegszeit.

„Dass ein gutes Deutschland blühe…“ erinnert an die verheerenden Folgen von Krieg und NS-Diktatur. Ausgehend von der epochalen Zäsur des Jahres 1945, beleuchten Knižka und OPUS 45 eine ambivalente und spannungsreiche Übergangszeit zwischen Zerstörung und Neubeginn, die mit der Gründung zweier deutscher Staaten endete.

„Ich freue mich sehr, dass das neue Bühnenprogramm von OPUS 45 mit Schauspieler Roman Knižka auch bei uns im Rhein-Kreis Neuss aufgeführt wird“, so Kreisdirektor Dirk Brügge. Man sei im vergangenen Jahr schließlich schon einmal in den Genuss gekommen, eine Darbietung von OPUS 45 im Rahmen einer musikalischen Lesung zum Thema „75 Jahre Grundgesetz“ zu erleben. „Ich bin mir sicher, dass auch das neue Programm hervorragend sein wird“, betont Brügge. 

Das offizielle Kriegsende war für viele Deutsche ein unspektakulärer Tag im anhaltenden Chaos. Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten und auf unterschiedliche Weise. Wie es sich konkret im Rhein-Kreis Neuss abgespielt hat, darüber wird Roman Knižka ausführlich berichten. Im Folgenden erinnern Zeitzeugnisse an ein Land zwischen Apokalypse und Aufbruch. Immer wieder steht auch das Schicksal der „Displaced persons“ im Fokus, der KZ-Häftlinge, die nach ihrer Befreiung umherirrten. 

Knižka rezitiert aus Werken der Nachkriegsliteratur von Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht und Nelly Sachs. Auch das Bläserquintett präsentiert sich vielfältig, denn bereits kurz nach Kriegsende entstanden in völlig zerbombten Städten Foren für Neue Musik. OPUS 45 wird daher Werke von Nachkriegsavantgardisten wie György Ligeti und Karl Amadeus Hartmann sowie weitere Kompositionen von Dmitri Schostakowitsch oder Hanns Eisler interpretieren. Swing und Schlager runden das musikalische Porträt der Nachkriegszeit ab. Die Teilnahme an der musikalischen Lesung ist kostenlos. Anmeldungen bis zum 19. März im Internet: https://rkn.nrw/event016.