Einsatzzahlen bei der Kreisleitstelle: Feuerwehr und Rettungsdienste rückten mehr als 84 800 Mal aus
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84 869 Einsätze für Rettungsdienst, Krankentransport und Feuerwehr verzeichnete die integrierte Leitstelle für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz des Rhein-Kreises Neuss im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: In den Vorjahren waren es 85 072 (2023), 93 026 (2022), 84 693 (2021) und 76 517 (2020). In den Jahren vor der Corona-Pandemie waren die Einsatzzahlen niedriger.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bilanziert, dass die Zahl der Einsätze auf hohem Niveau stabil bleibt und betont: „Wir sind dankbar, dass unsere Einsatzkräfte immer zur Stelle sind und großartige Arbeit leisten, wenn professionelle Hilfe benötigt wird. Allen, die sich so für unsere Gemeinschaft einsetzen, gilt mein besonderer Dank – ohne sie ginge es einfach nicht.“ Es könne nicht hoch genug anerkannt werden, dass die Kreisleitstelle, die Feuerwehren, die Polizei und die Hilfsorganisationen seit Jahren bewährt zusammenarbeiten, sagt Petrauschke.
99 171 Anrufe gingen im vergangenen Jahr unter der Nummer 112 ein. Petrauschke stellt fest, dass diese Notrufnummer leider häufig auch dann angerufen werde, wenn kein wirklicher Notfall vorliege, und weist auf die Folgen hin: „Wer sich mit einer leichten, nicht ernsten Erkrankung bei der Kreisleitstelle meldet, gefährdet Menschen, die wirklich einen medizinischen Notfall oder einen Unfall haben. Denn jeder unnötige Anruf bindet wertvolle Ressourcen und führt dazu, dass möglicherweise ein dringender Notfall länger warten muss.“ Wenn bei medizinischen Problemen kein akuter Notfall vorliegt, sind die Hausärzte beziehungsweise außerhalb der Sprechzeiten der ärztliche Notdienst unter der Nummer 116117 zuständig.
In der Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss am Hammfelddamm in Neuss gehen rund um die Uhr alle Anrufe unter 112 ein. Insgesamt 38 Einsatzbearbeiterinnen und Einsatzbearbeiter – alles erfahrene Einsatzkräfte – nehmen im Schichtdienst die Anrufe an. Sie koordinieren die Einsätze im Kreisgebiet. Dazu gehören nicht nur Notfalllagen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, sondern auch Einsätze der Feuerwehren und Hilfsorganisationen bei Bränden sowie bei Unfällen und nach Unwettern.
Zu den einsatzreichsten Tagen gehörten auch 2024 wieder verschiedene Flächenlagen bei Unwettern. Marcus Mertens, Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises Neuss, hebt hervor, dass das Team der Leitstelle kontinuierlich Wetterwarnungen im Blick hat und entsprechend Personal vorhält. Mertens erläutert: „Für die Disponenten ist bei solch einer Lage die Vielzahl von unterschiedlichen Notrufen die größte Herausforderung. Die Bandbreite reicht von umgestürzten Bäumen bis hin zu vollgelaufenen Kellern, und das Team muss blitzschnell priorisieren und dementsprechend die Rettungskräfte in die Einsätze schicken.“ Im vergangenen Jahr waren im Rahmen von Unwettern erfreulicherweise keine schwer verletzten Personen oder gar Tote zu beklagen.
Die Feuerwehren im Kreisgebiet rückten im vergangenen Jahr 7 696 Mal aus; im Jahr davor bilanzierte das Amt für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises 7 292 Feuerwehr-Einsätze. Erneut standen dabei häufig technische Hilfeleistungen im Vordergrund, von der Personenrettung bei Verkehrsunfällen bis zum Sturmeinsatz bei abgeknickten Bäumen. 53 534 Mal schickte die Leitstelle im vergangenen Jahr den Rettungsdienst los; dies waren 2 518 Alarmierungen mehr als 2023. Mit 23 639 Einsätzen spielte auch der Krankentransport eine wichtige Rolle im Aufgabenspektrum der Leitstelle Rhein-Kreis Neuss.
Eine Besonderheit im vergangenen Jahr war die Unterstützung der austragenden Spielstätten der Fußball-Europameisterschaft. Das Amt für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises Neuss war zusammen mit der Kreisleitstelle für die Organisation und Planung der Kräfte verantwortlich. Marcus Mertens berichtet: „Für unsere Einsatzkräfte – Sanitäter, Feuerwehren und Hilfsdienste – gab es insgesamt elf geplante Einsätze, davon vier an Spielstätten vor Ort. Zweimal standen die Gruppen aus dem Rhein-Kreis Neuss unterstützend für den Ernstfall bei Spielen in Gelsenkirchen sowie jeweils einmal in Köln und Dortmund bereit.“ Sie waren im Einsatz, um die medizinische Versorgung abzusichern und im Falle eines größeren Schadensereignisses umgehend aktiv einzugreifen, was aber nicht erforderlich war.