Rhein-Kreis Neuss: Fachleute tauschten sich im Kreishaus zu nachhaltigem Bauen aus
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Rund 30 Expertinnen und Experten aus der Kreisverwaltung und den Rathäusern der Kommunen im Rhein-Kreis Neuss trafen sich im Kreishaus Grevenbroich zur Fortbildung „Nachhaltigkeit in Stadtplanung und Bauen“. Kreisdezernent Harald Vieten, der die Teilnehmenden und den Referenten Matthias Schäpers von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) im Kreissitzungssaal zu dem eintägigen Workshop begrüßte, freute sich über die große Resonanz.
Vieten bemängelte, dass Bauen in Deutschland viel zu bürokratisch, mit zu hohen Auflagen versehen und zu teuer sei, und sagte: „Wenn nicht einmal mehr Doppelverdiener sich in manchen Regionen einen Immobilienkauf leisten können, läuft etwas schief in der Bauwirtschaft.“ Gleichzeitig propagierte er, dass der Gebäudesektor eines der wichtigsten Handlungsfelder im Bereich Klimaschutz sei. So werden 40 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland direkt oder indirekt durch die Baubranche verursacht. Der Kreisdezernent betonte: „Das Bauwesen muss nicht nur nachhaltigen, sondern auch sozialen und wirtschaftlichen Grundsätzen entsprechen. Dies in Einklang zu bringen, ist eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung des nachhaltigen Bauens.“
Als Trends in der nachhaltigen Bauwirtschaft nannte Vieten unter anderem neue intelligente und nachhaltige Materialien, modulare Gebäude, 3-D-Druck, effizientere Planung und Baustellenbetrieb sowie klimafreundliche Energieversorgung und Verkehr vor Ort. „Wenn wir uns für den Schutz und die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen wollen, müssen wir uns zwangsläufig in Richtung umweltfreundlicheren Bauens bewegen“, betonte Vieten.
Die Fachleute aus den Kommunen, zumeist aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung tauschten sich unter anderem über nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung und Instrumente für nachhaltige Stadtentwicklung aus und erhielten zudem einen Überblick über mögliche Fördertöpfe.
Die Idee, die Schulung auch für die kreisangehörigen Kommunen zu öffnen, ist in der Allianz für Klima und Nachhaltigkeit entstanden, der sowohl der Kreis als auch alle acht kreisangehörigen Kommunen mit ihren Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmanagern angehören. Die Allianz hatte die Fortbildung in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen organisiert.